Terrestrial Climate Enigineering pic {51} -
Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur künstlichen Abkühlung der Erde lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen:
Die einen beeinflussen den Strahlungshaushalt der Erde: Strahlungsmanagement (Radiation Management RM). Die anderen entziehen der Atmosphäre das Treibhausgas Kohlendioxid: Senkung der CO2-Konzentration (Carbon Dioxide Removal – CDR).



The proposed measures to artificially cool the Earth can be broadly divided into two groups:
One influences the Earth's radiation budget: radiation management (RM). The others remove the greenhouse gas carbon dioxide from the atmosphere: Reduction of CO2 concentration (Carbon Dioxide Removal – CDR).








































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































 

3 pages of Technical Notes
of TrainWare Consulting  about Hydrogen elevation during overheating of an nuclear reactor core and its mitigation by means of PARs /46/ released along with the letter to the Japanese Prime Minister Shinzo Abe at
April 1st, 2013 /54/.


pic {41}  All 3 report pages
Click on all 3 to enlarge and
to read the original text.








 *Hier finden Sie auch
  Erklärungen zu
 
energietechnischen
  Begriffen.

 *Please find in addition
  explications of terms of  
  energy technology.
 

        

            Blog: Commented Energy News

Mit diesem Blog(1) verfolgt TrainWare Consulting® das Ziel, physikalisch-technische Hintergrund-Informationen, Präzisierungen und vor allem Richtigstellungen zu ausgewählten Informationen zur Energieversorgung und insbesondere zur Energiewende in Deutschland bereit zu stellen sowie die politische Dimension aus fachlicher Sicht zu diskutieren.



Im Informationsteil einer Meldung
(hellgraue Schrift) werden Meldungen und Fakten zu einem Ereignis neutral wiedergegeben.

Im Kommentarteil (beige Schrift) werden Bewertungen und technische Informationen von TrainWare Consulting zur Verfügung gestellt. 

 

Due to the worldwide interest in many of our topics from people over 20 countries, we now provide an abridged version of the new blog posts available in English from 2023.

For older important posts below we will provide at least an English version of the figure captions in the right column, to be found after the German text respectively in this colour.


Dieser Blog beginnt mit der Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke 2010, gefolgt vom Fukushima-Event und der darauf anschließenden, weltweit einmaligen sogenannten Energiewende in Deutschland. Neueste Ereignisse folgen direkt nach dieser Einleitung, 07.02.23, ältere Meldungen sind mit aufsteigender Chronologie weiter unten angeordnet.


This blog starts with the lifetime extension of German nuclear power plants in 2010, followed by the Fukushima event and the so called German 'energy turnaround' that followed, which is unique in the world. Recent events follow immediately after this introduction, 02/07/23, older messages are arranged below in ascending chronology.



[1] ... Nummerierung der einzelnen BLOG-Beiträge - ältere Beiträge weiter unten
     ... Numbering of the individual BLOG posts - older subjects see below


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14.12.2023
UN-Klimakonferenz COP 28 vom 30.11. – 12.12.2023 in Dubai -
Abschluss-Erklärung [23]
UN Climate Change Conference COP 28 from 30.11. – 12.12.2023 in Dubai - Closing Statement


Die Weltklimakonferenz in Dubai fordert die Staaten der Welt auf, den Übergang weg von „fossilen Energieträgern in den Energiesystemen“ anzugehen.

Im Abschlussplenum beschloss die Konferenz ein zentrales Dokument, wonach die Transformation in „gerechter, geordneter Weise“ geschehen soll.
Die Bemühungen müssten schon in diesem „entscheidenden Jahrzehnt“ beschleunigt werden, um im Jahr 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen, heißt es in der Abschluss-Erklärung /86/.
Dies ist allen journalistischen Kassandrarufen im Vorfeld „wie könne man nur eine Klimakonferenz ausgerechnet in einem Ölstaat abhalten“ zum Trotz, ein überraschend positives Ergebnis der Konferenz, und wir sind davon überzeugt, gerade weil diese in einem Ölstaat wie Dubai mit großem Engagement von Sultan Al Jaber durchgeführt wurde, konnten die wegweisenden Passagen sogar mit Zustimmung Saudi Arabiens letztlich erreicht werden.

Natürlich ist es ebenso absurd und geradezu weltfremd zu glauben, man könne auf Dauer die Ölstaaten oder andere Länder mit reichen fossilen Vorkommen, zu denen vor allem auch Russland gehört, dazu bewegen oder es ihnen sogar verbieten, Rohstoffe die ihr fast ausschließliches Geschäftsmodell darstellen, in gewissem Umfang auch weiter zu fördern und zu vertreiben.
Dies wäre gleichbedeutend, wenn man Deutschland auffordern würde, seine wichtigste Industrie und tragende Säule der Wirtschaft, die Auto-Industrie von heute auf morgen einzustellen und wäre gleichermaßen absurd.

Das Hauptproblem auf Klima-Konferenzen ist hierbei, dass Klimaschutz immer nur völlig isoliert betrachtet wird und die anderen brennenden Themen der Menschheit, die Überbevölkerung, die Welternährung und das benötigte Wirtschaftswachstum weitgehend ausgeklammert werden, obwohl diese untrennbar mit den Fragen des Klimawandels verknüpft sind – und das nur, um die Argumentation für das eine Ziel Klimaschutz nicht zu gefährden.

Klimaschutz ist fraglos wichtig und in gewissem Maße unverzichtbar, aber er muss auch seine klaren Grenzen haben und darf nicht zum einzigen und vorrangigsten Ziel werden, das durch eine Vielzahl panikartig überstürzter Maßnahmen, deren langfristige Auswirkungen noch gar nicht abschätzbar sind, am Ende die gesamte Weltwirtschaft bedrohen würde.
Deswegen ist es auch unzutreffend und sogar fahrlässig von einer Transformation der Energiesysteme zu reden und absichtlich den falschen Eindruck zu erwecken, als könne man jegliche Anwendung von fossilen Brennstoffen vollständig durch einen beliebigen anderen Energieträger oder sogar am liebsten durch regenerative Energien ersetzen.
Dies ist jedoch grundfalsch, da fossile Rohstoffe nicht nur zum Heizen, als Treibstoff für Verbrennungs-Motoren oder für Prozesswärme für die Industrie zum Einsatz kommen, sondern vor allem auch als Ausgangs-Produkte für die chemische und pharmazeutische Industrie und müsste daher unbedingt wissenschaftlich und technisch korrekt, gerade bei Klimakonferenzen und ähnlichen Foren im Zusammenhang mit den angestrebten Zielen diskutiert und realistisch einbezogen werden.


Die wesentlichen Beispiele für die Unverzichtbarkeit von fossilen Brennstoffen sind im Folgenden aufgeführt und erläutert:

Chemische Industrie: Erdgas und Erdöl als Rohstoffe für fast alle 100000 Chemikalien, die weltweit hergestellt werden.
Pharmazeutische Industrie: Erdgas, Erdöl und Kohle als Rohstoffe für Medikamente
Düngemitteln für die Landwirtschaft: Erdgas
Lösungsmittel und aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX): Naphtha

Schifffahrt: Schweröl mit hoher Energiedichte (11 kWh/kg) für Schiffs-Dieselmotoren.
Schweröl (Heavy Fuel Oil) ist derzeit der meistgenutzte Schifffahrtsbrennstoff; praktisch alle mittel- und langsam laufenden Schiffsdieselmotoren sind für Schweröl ausgelegt /88/.
Energetisch gesehen wird Schweröl in Schiffsmotoren (oft Zweitakt-Dieselmotoren) mit Wirkungsgraden von bis zu 55 % sehr effizient genutzt, während die Wirkungsgrade für Dieselmotoren von Kraftfahrzeugen (4-Takt) max. bei 43 % und für Benzinmotoren im Idealfall nur bei 35 % liegt.
Der hohe Wirkungsgrad ist gerade für dei Schifffahrt von besonderer Bedeutung, da diese ohnehin schon 3 % der weltweiten CO2-Emissionen verursacht.
Im globalen Vergleich lag der gesamte CO2-Ausstoß von Deutschland 2023 nur noch bei 0.175 %.

Flugverkehr: Kerosin aus Erdöl mit hoher Energiedichte kann für Schubkräfte bis zu
332 kN beim Airbus 380 genutzt werden – dies entspricht der Antriebskraft von
3500 Autos in einer Sekunde !!!
Kein anderer Treibstoff* könnte dies leisten, insbesondere nicht bei Start und
Landung !!! – und niemals könnten Düsentriebwerke von Jets durch Elektromotoren ersetzt werden, um sogleich utopischen Umwelt-Phantasien vorzubeugen.


Folgerungen:
Es kann also realistisch nur eine Teil-Transformation von fossilen Rohstoffen durch andere Energieträger erzielt werden und dies sollte man unaufgeregt anerkennen und mit dem nötigen Augenmaß in zukünftige Klimaschutz-Projekte und –Maßnahmen einbeziehen. Wir müssen diesbezüglich aufhören uns etwas vorzumachen /90/ und uns nicht weiter in unrealistischen Forderungen verlieren, sondern uns auf das praktisch Machbare konzentrieren, um die Erderwärmung abzumildern und vor allem auch die nicht abänderbaren Folgen des Klimawandels beherrschbarer zu machen.

Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen dabei der Einsatz synthetischer Kraftstoffe (sog. E-Fuels**) insbesondere in Bereichen wie der Luftfahrt, wo Elektromotoren nicht einsetzbar sind (siehe oben).
Der Flugverkehr ist ebenfalls für ca. 3% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich /81/.
Die unterirdische CO2-Deponierung sollte vor allem dort eingesetzt werden, wo große Mengen von CO2 anfallen, vorrangig in Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen, aber auch bei Industrieprozessen und im Bergbau.
Filterung von CO2 aus der Luft ‚Direct Air Storage’ (DAC) ist eine neue Methode der deutschen Firma “Greenlyte Carbon Technologies”, um CO2, dass sich schon in der Atmosphäre befindet wieder zu entfernen und mittels einer speziell entwickelten Flüssigkeit in Hydrogencarbonate z.B. NaHCO3 (Salze der Kohlensäure) als Feststoff umzuwandeln /82/ und somit „negative CO2-Emissionen“ einzuleiten, die nach den Berechnungen des Weltklimarats ICCP zusätzlich notwendig seien, um ein theoretisches 1.5°-Ziel überhaupt zu erreichen.

Des Weiteren sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf mittlere Sicht aktive Abkühlmethoden der Atmosphäre mittels Injektion von Schwefel-Dioxiden in der Stratosphäre, wie sie der Nobelpreisträger für Chemie 1995 Paul Crutzen vorschlug /93/, für die Beherrschung des Welt-Klimas unverzichtbar.
Hierfür sollte die Forschung mit großen Investitionen forciert werden, da diese Methode die einzig erfolgversprechende aktive Maßnahme darstellt, um die Erderwärmung zu stabilisieren, wie durch Vulkanausbrüche, wie dem des Pinatubo auf den Philippinen 1991 bewiesen ist.
Er senkte durch eine plinianische Erruptionswolke, die 40 km bis in die Stratosphäre aufstieg und dort mehr als 17 Millionen Tonnen Schwefeloxid (SO2) deponierte, die globale Durchschnitts-Temperatur um ca. 0.5 °C /94/ und trug zu einer Senkung der Meeresspiegel bei, die 10 Jahre lang anhielt /95/.


Als vorausschauende und wesentliche Maßnahme gegen wahrscheinlich weiter zunehmende Trockenheit in der Zukunft, sollte man unbedingt jetzt schon beginnen große Wasser-Entsalzungsanlagen an den Küsten zu installieren und nicht erst wieder abwarten und sich wiederholt überrascht zeigen wenn es durch wieder auftretende Hitzewellen akut wird und dazu fast zu spät wäre.

Unser besonderes Augenmerk gilt am Ende dem zukünftigen Einsatz von Hochtemperatur-Reaktoren für die direkte Erzeugung von Prozesswärme an Standorten der chemischen Industrie sowie bei der Schwerindustrie für die besonders energieintensive Produktion von Stahl und Aluminium.
Dabei handelt es sich um einen inhärent sicheren, mit Helium gekühlten, sogenannten Kugelhaufen-Kernreaktor, der sich zudem durch einfache Bauweise auszeichnet, den wir ausführlich auf einer eigenen Sub Page behandeln werden.


Fazit:
Bei allen Klimakonferenzen sind jedoch die in den Abschluss-Dokumenten formulierten, oft hoch gesteckten Ziele nicht viel mehr als Absichtserklärungen, die nicht wirklich bindend sind, da niemand gezwungen werden kann sich daran zu halten und gerade bei den oft langen Zeit-Horizonten gibt es immer wieder Gründe Verzögerungen oder Änderungen der vorherigen Annahmen zu rechtfertigen.
Während die Konferenz COP28 läuft, hat in China der CO2-Ausstoß 2023 um 4% zugenommen, in Indien 2023 sogar um 8% !!!

Deutschland hat seine gesamten CO2-Emissionen von nur 2% (und damit deutlich weniger als die weltweite Luftfahrt oder Schifffahrt mit jeweils 3%, siehe oben) sogar auf 1.75 % reduziert, ein veritables Ergebnis, das Grünen und Klima-Aktivisten Grund genug sein sollte, um deutlich „Druck aus dem Kessel zu nehmen“ und zu einer ruhigen, unaufgeregten und bis zu Ende gedachten Vorgehensweise zur Klima-Stabilisierung zurückzukehren.


Denn unsere Bemühungen werden ohnehin durch eine rasant steigende Weltbevölkerung mit hyperexponentiellem Wachstum (s. Homepage) größtenteils kompensiert oder sogar überkompensiert, wenn nicht zu allererst längst überfällige, wirksame Maßnahmen zur Begrenzung der Bevölkerungs-Explosion ergriffen werden, da jeder einzelne Mensch im Mittel 4.7 t CO2 pro Jahr emittiert.

Russland und China erklärten unerwarteterweise schon im Oktober 2021, dass sie bis spätestens 2060 klimaneutral, das bedeutet CO2-neutral sein wollen und Indien rang sich 2023 dazu durch einen Termin zur eigenen Klimaneutralität bis 2070 zu nennen, obwohl es um negative Einflüsse auf sein Wirtschaftswachstum fürchtet.

2023 lag der Anteil des größten CO2-Emittenten der Welt China an den weltweiten Gesamt-Emissionen bei 32 % [96], der USA bei 13,5 % (stabil), von Indien bei 8.23 % [96] und von Russland bei ca. 4.5 % [97] (relativ stabil – nach erhaltener Datenlage).


Mit klarem Blick erkennt man also, dass die 3 Staaten mit den größten Unsicherheitsfaktoren bei Zusagen zukünftiger Klimaschutz-Ziele China, Indien und Russland zusammen schon auf 45% der weltweiten CO2-Emissionen kommen. 


Was soll es also bringen, wenn Deutschland mit seinem vergleichsweise geringen globalen CO2-Anteil von nur noch 1.75 %, mit immer verschärfteren, übereilten Maßnahmen zum Klimaschutz, die nicht davor zurückschrecken sowohl in die Freiheitsrechte der Bürger einzugreifen (siehe Heizungsgesetzt) als auch insbesondere durch die fortwährende unnötige Verteuerung der Energiekosten, die Stabilität unserer Wirtschaft zu gefährden, nur um der Wahnvorstellung nachzuhängen, Deutschland müsse eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz in der Welt einnehmen.


Wir müssen uns von solch eitlen Vorstellungen dringend verabschieden und zu einem vernünftigen Tempo zurückkehren, das auch gründlich durchdachte Lösungen beim Klimaschutz ermöglicht ohne Wirtschaft und Wohlstand unseres Landes weiter erheblich zu gefährden, denn nur mit einer starken Wirtschaft werden wir uns überhaupt den „Luxus“ von Klimaschutz auch zukünftig noch leisten können.


* (außer Raketen-Treibstoff)


The UN Climate Change Conference in Dubai calls on the countries of the world to tackle the transition away from "fossil fuels in energy systems".

In the closing plenary, the conference adopted a central document according to which the transformation should take place in a "fair, orderly manner".
Efforts must be accelerated in this "decisive decade" to achieve greenhouse gas neutrality by 2050, according to the final declaration /86/.

Despite all the journalistic Cassandra cries in the run-up to the conference "how can you hold a climate conference in an oil state of all places", this is a surprisingly positive result of the conference, and we are convinced that precisely because it was held in an oil state like Dubai with great commitment by Sultan Al Jaber, the groundbreaking passages could ultimately be achieved even with the consent of Saudi Arabia.


Of course, it is just as absurd and downright unworldly to believe that in the long run it is possible to persuade or even prohibit the oil states or other countries with rich fossil deposits, including Russia, from continuing to extract and sell to a certain extent raw materials that represent their almost exclusive business model.

This would be tantamount to asking Germany to shut down its most important industry and mainstay of the economy, the car industry, overnight, and would be equally absurd.


The main problem at climate conferences is that climate protection is always viewed in complete isolation and the other burning issues of humanity, overpopulation, world nutrition and the necessary economic growth, are largely ignored, although these are inextricably linked to the issues of climate change – and this only in order not to jeopardize the argumentation for the one goal of climate protection.

Climate protection is unquestionably important and, to some extent, indispensable, but it must also have its clear limits and must not become the sole and primary objective that would end up threatening the entire global economy through a multitude of panic-stricken measures whose long-term effects cannot yet be assessed.

That is why it is inaccurate and even negligent to talk about a transformation of energy systems and to deliberately create the false impression that any use of fossil fuels can be completely replaced by any other energy source or even preferably by renewable energies.

However, this is fundamentally wrong, as fossil raw materials are not only used for heating, as fuel for combustion engines or for process heat for industry, but above all as starting products for the chemical and pharmaceutical industries and would therefore have to be discussed and realistically included in a scientifically and technically correct manner, especially at climate conferences and similar forums in connection with the desired goals.


The main examples of the indispensability of fossil fuels are listed and explained below:

Chemical industry: Natural gas and petroleum as raw materials for almost all 100,000 chemicals produced worldwide.
Pharmaceutical industry: natural gas, crude oil and coal as raw materials for medicines
Fertilizers for agriculture: natural gas
Solvents and aromatic hydrocarbons (BTEX): naphtha


Maritime: High energy density heavy fuel oil (11 kWh/kg) for marine diesel engines.
Heavy fuel oil is currently the most widely used marine fuel; virtually all medium- and slow-speed marine diesel engines are designed for heavy fuel oil /88/.
From an energy point of view, heavy fuel oil is used very efficiently in marine engines (often two-stroke diesel engines) with efficiencies of up to
55%, while the efficiencies for diesel engines of motor vehicles (4-stroke) are max. 43% and for petrol engines ideally only 35%.
The high efficiency is particularly important for shipping, which already accounts for
3% of global CO2 emissions.
In a global comparison, Germany's total CO2 emissions in 2023 were only still 
0.175%.


Air travel: Kerosene from crude oil with high energy density can be used for thrust forces of up to 332 kN in the Airbus 380 – this corresponds to the propulsion power of
3500 cars in one second !!
No other fuel* could do this, especially not during take-off and Landing!!! –
and jet engines could never be replaced by electric motors in order to immediately prevent utopian environmental fantasies.


Inferences:
Realistically, only a partial transformation of fossil raw materials by other energy sources can be achieved, and this should be acknowledged calmly and included in future climate protection projects and measures with the necessary sense of proportion. We must stop deluding ourselves in this regard /90/ and stop getting lost in unrealistic demands, but concentrate on what is practically feasible in order to mitigate global warming and, above all, to reduce the risk of global warming.


One of the most important measures is the use of synthetic fuels (so-called e-fuels**), especially in areas such as aviation, where electric motors cannot be used (see above).
Aviation is also responsible for about 3% of global CO2 emissions /81/.
Underground CO2 dumping should be used primarily where large quantities of CO2 are generated, primarily in fossil fuel power plants, but also in industrial processes and mining.

Direct Air Storage (DAC) is a new method of the German company "Greenlyte Carbon Technologies" to remove CO2 that is already in the atmosphere and to convert it into hydrogen carbonates e.g. NaHCO3 (salts of carbonic acid) as a solid by means of a specially developed liquid /82/ and thus introduce "negative CO2 emissions", which are additionally necessary according to the calculations of the Intergovernmental Panel on Climate Change (ICCP) to achieve a theoretical 1.5°C target at all.


Furthermore, in the medium term, active cooling methods of the atmosphere by injecting sulphur dioxide into the stratosphere, as proposed by the Nobel Prize winner in chemistry Paul Crutzen in 1995 /93/, are very likely to be indispensable for the control of the world's climate.
To this end, research should be promoted with large investments, as this method is the only promising active measure to stabilize global warming, as proven by volcanic eruptions such as that of Pinatubo in the Philippines in 1991.

It lowered the global average temperature by about 0.5 °C /94/ through a plinian eruption cloud that rose 40 km into the stratosphere and deposited more than 17 million tons of sulphur oxide (SO2) contributing to a sea level drop that lasted for 10 years /95/.


As a forward-looking and essential measure against probably further increasing drought in the future, one should definitely start installing large water desalination plants on the coasts now and not wait again and repeatedly show surprise when it becomes acute due to renewed heat waves and would be almost too late for it.


Finally, we will pay special attention to the future use of high-temperature reactors for the direct generation of process heat at sites in the chemical industry as well as in heavy industry for the particularly energy-intensive production of steel and aluminum.
This is an inherently safe, helium-cooled, so-called pebble-bed nuclear reactor, which is also characterized by its simple design, which we will cover in detail on a separate subpage.


Conclusion:
At all climate conferences, however, the often ambitious goals formulated in the final documents are not much more than declarations of intent that are not really binding, because no one can be forced to adhere to them, and especially with the often long time horizons, there are always reasons to justify delays or changes to the previous assumptions.
While the COP28 conference is underway,
CO2 emissions in 2023 have increased in China by 4%, and in India by as as 8% !! 
Germany has even reduced its total CO2 emissions from only 2% (and thus significantly less than global aviation or shipping with 3% each, see above) to 1.75%, a veritable result that should be reason enough for Greens and climate activists to clearly "take the pressure out of the cauldron" and return to a calm and well-thought-out approach to climate stabilization.


Because our efforts will be largely compensated or even overcompensated by a rapidly increasing world population with hyperexponential growth (see homepage) anyway, if long overdue, effective measures are not taken to limit the population explosion in the first place, since every single person emits an average of 4.7 t of CO2 per year.

Russia and China unexpectedly declared in October 2021 that they
wanted to be climate-neutral by 2060 at the latest, i.e. CO2-neutral, and India struggled to set a deadline for its own climate neutrality by 2070 in 2023, even though it fears negative influences on its economic growth.
In 2023,
China, the world's largest CO2 emitter, accounted for 32% of total global emissions [96], the USA 13.5% (stable), India 8.23% [96] and Russia around 4.5% [97] (relatively stable – according to the data obtained).


With a clear view, you can see that the 3 countries with the greatest uncertainty factors when it comes to commitments to future climate protection targets, China, India and Russia, together already account for 45% of global CO2 emissions.

So what's the point if Germany, with its comparatively low global CO2 share of only 1.75%, with ever tighter, hasty measures for climate protection, which do not shy away from encroaching on the civil liberties of citizens (see Heating Act) and, in particular, by the continuous unnecessary increase in energy costs, to endanger the stability of our economy, just to cling to the delusion that Germany must take a pioneering role in climate protection in the world.


We urgently need to say goodbye to such vain ideas and return to a reasonable pace that also enables thoroughly thought-out solutions for climate protection without further significantly endangering the economy and prosperity of our country, because only with a strong economy will we be able to afford the "luxury" of climate protection in the future.

* (except rocket fuel)

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15.11.2023
Bundesverfassungsgericht erklärt das 2. Nachtragshaushalts-gesetz für nicht verfassungskonform und damit für nichtig 
 [22]

Federal Constitutional Court declares 2nd Suppl. Budget Act 2021 to be incompatible with Constitution and therefore null and void


Das Bundesverfassungsgericht (höchstes deutsches Gericht) hat am 15.11.2023 entschieden, dass das Zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021, mit dem Grundgesetz unvereinbar und daher nichtig ist /84/.
Mit diesem sollte eine im Bundeshaushalt 2021 als Reaktion auf die Corona-Pandemie vorgesehene, jedoch im Haushaltsjahr 2021 nicht unmittelbar benötigte Kreditermächtigung in Höhe von 60 Milliarden Euro durch eine Zuführung an den „Energie- und Klimafonds“ (EKF), der zwischenzeitlich in „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF) umbenannt wurde, ein unselbständiges Sondervermögen des Bundes, für künftige Haushaltsjahre nutzbar gemacht werden /84/.
Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hatten gegen die rückwirkende Änderung des Haushaltsgesetzes 2021 geklagt.

Winkelzüge der Bundesregierung:
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit wurde das fragliche Gesetz im Februar 2022 beschlossen, um 60 Milliarden Euro „zu finden“, die vor allem für die Prestige-Projekte der Grünen zu einer sogenannten klimagerechten Transformation von Energieversorgung und Industrie Verwendung finden sollten.
Mit solchen Winkelzügen operiert die derzeitige Bundesregierung und es werden derartige enorme Summen dann auch noch verschleiernd als „Sondervermögen“
bezeichnet, wobei jeder Normalbürger natürlich davon ausgeht, dass es sich um ein Vermögen im Besitz des Bundes handeln würde.
In Wirklichkeit bezeichnet dieser Terminus jedoch schlichtweg neue Schulden, die letzten Endes zukünftige Generationen zu zahlen hätten.
Hierüber sollten sich auch junge Mitbürger insbesondere diejenigen der selbsternannten „Letzten Generation“ einmal vertiefte Gedanken machen, bevor sie panikartig zu immer neuen unüberlegten Klimaschutz-Maßnahmen aufrufen.

Dabei sind die meisten klimabezogenen Projekte der Ampelregierung mit heißer Nadel gestrickt und daher unausgegoren, wie sich beispielhaft an dem unsäglichen Heizungsgesetz zeigte, das nur zu unnötigen und fast unbezahlbaren Verteuerungen führte, wie selbst am Ende der Debatte Wirtschaftsminister Habeck einsehen musste.


„Der Bund (Bundesregierung) hat sich in eine fast ausweglose Situation gebracht, in der Subventionen für Energie der einzige Weg waren, wenn man fast vollständig auf erneuerbare Energien setzt und andere Träger wie etwa Kernkraft und Kohle sofort oder demnächst ausschließt. Wenn die Subventionen nicht bezahlbar sind, bleibt kaum etwas übrig“ schreibt Focus online /85/ sehr zutreffend am 24.11.2023.

Die Bundesregierung verteuert Gas und Strom unnötig in nie da gewesenem Ausmaß und muss dann Industrie und Bürger entlasten, damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht!
Wichtig dabei ist, sich die Tatsache vor Augen zu halten, dass auch ohne Ukraine-Krieg und Inflation, der Strompreis in Deutschland aufgrund länger währender, falscher und einseitiger Energiepolitik schon weit vor der Korona-Krise der höchste in Europa war ! 


Diese Regierung versucht auf Ansinnen der Grünen eine „Klima-Transformation mit der Brechstange, da sie nicht mehr viel Zeit hat Maßnahmen bis Herbst 2025 umzusetzen und in dieser Form als „Ampel“ bestimmt nicht wiedergewählt werden wird.
Klima-Transformation ist generell keine Rechtfertigung zur Aufnahme solch horrender Schulden (60 Milliarden), die schon in die Größenordnung des Sondervermögens von 100 Milliarden für Verteidigung vorstoßen, das einzige, welches in der augenblicklichen Weltkrise zu rechtfertigen ist.

Ein zu radikaler Umbau der Energieversorgung in zu kurzer Zeit ist ohnehin alles andere als sinnvoll, das macht kein anderes Land der Welt und könnte sich als gigantische Fehlinvestition und größter fataler Fehler für Deutschland herausstellen.
Man muss langsamere, behutsame Schritte gehen, denn die jetzige Klimaerwärmung ist ohnehin nicht mehr zu ändern.


Kein Wunder, dass den Menschen in Deutschland die Konsumlaune vergeht, wenn man Gas- und Stromrechnung kaum noch bezahlen kann, daran ändern auch die geringfügen Hilfen des Staates (sogenannte Preisbremsen) nicht viel.
Schon lange vor dem Ukraine-Krieg und der folgenden Energiekrise mit anschließender Inflation, die immer als Universal-Begründung herangezogen werden, konnten in Deutschland wegen explodierenden Privatstromkosten seit 2013, schon damals jeder 10. Haushalt den Strom schon nicht mehr bezahlen!
600000 Menschen in Deutschland sitzen schon im Dunkeln (2013), Zitat P. Altmaier, damaliger Bundesminister des Kanzleramtes und spätere Wirtschaftsminister in der Regierung unter Angela Merkel.

Dabei sind die Energie-Probleme in Deutschland hausgemacht, durch die Abkehr, der bei jeder komplexen Technik gebotenen DIVERSITÄT der Systeme, im Falle der Energieversorgung bedeutet dies der Beitrag voneinander unabhängiger Energieträger, mit anderen Worten eine ausgewogenem Energiemix, wie wir ihn vorher hatten*.


Alles auf eine Karte zu setzen, sprich auf nur noch sogenannte erneuerbare Energien, ist gleichbedeutend mit einem Broker, der am Kapitalmarkt alles auf nur eine Aktie setzt. Dies führt in der Regel früher oder später zum Totalverlust !!!
Nur ein ausgewogenes Portfolie aus mehreren möglichst verschiedenen Aktiensparten mildert zu erwartende Kursschwankungen ab und dämpft sowohl Gewinn- und Verlust-Möglichkeit.


Nun muss also im Bundeshaushalt für 2024 deutlich gespart werden. - ganz einfach - 80% der Deutschen sind laut einer Umfrage des ZDF vom November 2023 dafür an den Energie- und Klimaprojekten zu sparen!

* Ich spreche hier noch nicht von dem eigentlichen Problem, das durch die Abkehr von
  der Diversität der stromerzeugenden Energieträger entsteht, nämlich der stetig
  zunehmenden Instabilität der 
Stromnetze, worauf ich immer wieder in vielen anderen
  Beiträgen mahnend hingewiesen habe.



The Federal Constitutional Court (Germany's highest court) ruled on 15.11.2023 that the Second Supplementary Budget Act 2021 is incompatible with the Basic Law and therefore null and void /84/.
This law was intended to make a credit authorization of 60 billion euros provided for in the 2021 federal budget in response to the Corona pandemic, but not directly needed in the 2021 financial year, usable for future financial years by making an allocation to the "Energy and Climate Fund" (EKF), which has since been renamed the "Climate and Transformation Fund" (KTF), a dependent special fund of the federal government /84/.

Members of the CDU/CSU parliamentary group in the German Bundestag had filed a lawsuit against the retroactive amendment of the 2021 Budget Act.


Tricks of the Federal Government:
Largely unnoticed by the public, the law in question was passed in February 2022 to "find" 60 billion Euros, which were to be used primarily for the Greens' prestige projects for a so-called climate-friendly transformation of energy supply and industry.
The current federal government operates with such tricks and such enormous sums are then also disguised as "special funds", whereby every ordinary citizen naturally assumes that it would be a property owned by the federal government.
In reality, however, this term simply refers to new debts that future generations will ultimately have to pay.
Young citizens, especially those of the self-proclaimed "Last Generation", should also think about this in depth before they panic and call for ever new, ill-considered climate protection measures.


Most of the climate-related projects of the traffic light government are knitted with a hot needle and are therefore half-baked, as exemplified by the unspeakable heating law, which only would have led to unnecessary and almost unaffordable price increases, as even at the end of the debate Economics Minister Habeck had to admit.


"The federal government has put itself in an almost hopeless situation in which subsidies for energy were the only way to go if you rely almost entirely on renewable energies and exclude other sources such as nuclear power and coal immediately or soon. If the subsidies are not affordable, there is hardly anything left," writes Focus online /85/ very accurately on 24.11.2023.
It is important to keep in mind the fact that even without the Ukrainian war and inflation, the electricity price in Germany was the highest in Europe long before the corona crisis due to long-lasting, wrong and one-sided energy policy!


At the request of the Greens, this government is trying a "climate transformation with a crowbar", as it does not have much time left to implement measures until autumn 2025 and will certainly not be re-elected in this form as a "traffic light".
Climate transformation is generally no justification for taking on such horrendous debts (60 billion), which already reach the magnitude of the German special fund of 100 billion for defense, the only one that can be justified in the current world crisis.

Too radical a restructuring of the energy supply in too short a time is anything but sensible anyway, no other country in the world does that and could turn out to be a gigantic bad investment and the biggest fatal mistake for Germany.
We have to take slower, cautious steps, because the current global warming can no longer be changed anyway.


It's no wonder that people in Germany lose their consumer mood when they can hardly pay their gas and electricity bills, and even the small amount of aid from the state (so-called price brakes) doesn't change that much.
Long before the Ukrainian war and the ensuing energy crisis with subsequent inflation, which are always used as a universal justification, since 2013, one in 10 households in Germany has not been able to access electricity due to exploding private electricity costs.

600,000 people in Germany are already sitting in the dark (2013), quote P. Altmaier, Federal Minister of the Chancellery at the time and later Minister of Economics in the government under Angela Merkel.


At the same time, the energy problems in Germany are homemade, due to the abandonment of the DIVERSITY of systems offered by any complex technology, in the case of energy supply this means the contribution of independent energy sources, in other words a balanced energy mix, as we had it before*.


Putting all your eggs in one basket, i.e. only so-called renewable energies, is tantamount to a broker who bets everything on just one share on the capital market. This usually leads sooner or later to the total loss of money!! 
Only a balanced portfolio of several equity lines that are as diverse as possible mitigates expected price fluctuations and dampens both profit and loss opportunities.


So now significant savings must be made in the German federal budget for 2024 - quite simply - according to a survey by ZDF in November 2023, 80% of Germans are in favor of saving on energy and climate projects!

* I'm not talking about the real problem here, which is caused by the move away from
  diversity of electricity-generating energy sources, namely the steadily increasing
  instability of the power grids, which I have repeatedly pointed out in many other
  contributions.


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06.07.2023
Bundesverfassungsgericht stoppt Abstimmung des Deutschen Bundestages zu Gebäude-Energie-Gesetz  [21]
Federal Constitutional Court stops vote of the German Bundestag on the Building Energy Act


Am 6. Juli 2023 hat das Bundesverfassungsgericht die Abstimmung des Deutschen Bundestages über das Gebäudeenergiegesetz gestoppt, das nach den Vorstellungen der Bundesregierung noch vor der Sommerpause des Parlaments eilig verabschiedet werden sollte.
Ein Bundestags-Abgeordneter der CDU, Thomas Heilmann, hatte in einem Eilantrag an das Bundesverfassungsgericht eine Aufschub gefordert, da er generell die im Grundgesetz verbrieften Rechte aller Abgeordneten, sich vor einer parlamentarischen Abstimmung eingehend mit dem Gesetzesvorhaben sowie mit der konkret geplanten Umsetzung beschäftigen zu können, verletzt sah und forderte dafür einen Mindest-Zeitraum von 14 Tagen /82/.
Das Bundesverfassungsgericht schloss sich dieser Auffassung mehrheitlich an und griff zum 1. Mal in eine laufendes Gesetzgebungsverfahren ein, um dem Parlament eine angemessene Zeit für ein fundierte vorherige Prüfung zu geben.

Schon am 06. März 2023 hatte die Bundestags-Präsidentin Bärbel Bas in einem außerordentlich scharfen Brief an das Kanzleramt sowie an die Vorsitzenden der drei Koalitionsfraktionen, die Verantwortlichen ermahnt, dem Parlament die erforderliche Zeit für die Beratung über Gesetzgebungsverfahren zu geben.
Sie forderte die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen „sehr eindringlich“, auf, die bewährten Verfahren zu achten und Eilverfahren auf das „unbedingt notwendige Minimum“ zu beschränken.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass der Deutsche Bundestag als zentrales Verfassungsorgan und damit auch das Vertrauen in die repräsentative Demokratie geschwächt werden,“ so Bas /83/.

Der Vertrauensverlust in die parlamentarische Demokratie in Deutschland ist jedoch schon lange fortwährend im Gange, auch insbesondere wegen einer Vielzahl von Gesetzen mit großer Tragweite, die im Eilverfahren im Parlament „durchgepeitscht“ worden sind.
Diese Methode war leider auch in Vergangenheit längst schon eine gängige Praxis, nicht als Ausnahme für ein beschleunigtes Verfahren in Krisenzeiten, sondern als geplantes Kalkül der jeweiligen Regierung gerade umstrittene Gesetzentwürfe ohne vertiefte Prüfungsmöglichkeit der Parlamentarier, die prinzipiell nur ihrem Gewissen verpflichtet sein sollten, schnell und reibungslos, ohne viel nachzudenken nur nach der Arithmetik des Fraktionszwangs zu verabschieden.

Ein solches Parlament unterscheidet sich dann aber nur wenig von den Parlamenten von Schein-Demokratien wie Russland und China, die von westlichen Staaten mit dem Hochmut einer scheinbar überlegenen demokratischen Struktur zutiefst dafür gebrandmarkt werden, dass deren Gesetze von auch noch so vielen Parlamentariern (3000 im chinesischen Volkskongress) einfach nur „durchgewunken“ werden.

Ein besonders folgenschweres Beispiel für ein solches Vorgehen in Deutschland war das 2011 völlig übereilt durch das Parlament gedrückte Atomaustiegs-Gesetz /24/ (Blog [6] siehe weiter unten), das die schwarz-gelbe Regierung unter Merkel, welche vorher immer ein Garant für eine vernunftbetonte Energiepolitik und den Fortbestand der Kernenergie in Deutschland war, nun beschlossen hatte, nur weil es in Japan, am anderen Ende der Welt, 12700 km entfernt ein Erdbeben gegeben hatte.


Für die Beurteilung der  Komplexität und Folgenschwere dieses Gesetzes hatten die Abgeordneten damals nur 24 Tage Zeit (3 Monate wäre das Minimum gewesen) - damals hätten wir einen solchen, oben beschriebenen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts gebraucht !!!


On July 6, 2023, the Federal Constitutional Court stopped the German Bundestag's vote on the Building Energy Act, which, according to the German government's ideas, should be passed hastily before the summer recess of parliament.

A member of the Bundestag from the CDU, Thomas Heilmann, had demanded a postponement in an urgent application to the Federal Constitutional Court, as he generally saw the rights of all members of parliament enshrined in the Basic Law to be able to deal in detail with the draft law and with the concretely planned implementation before a parliamentary vote violated and demanded a minimum period of 14 days /82/.


The majority of the Federal Constitutional Court agreed with this view and intervened for the 1st time in an ongoing legislative procedure in order to give Parliament a reasonable time for a well-founded preliminary examination.


As early as March 6, 2023, the President of the Bundestag, Bärbel Bas, had sent an extraordinarily sharp letter to the Chancellery and to the chairmen of the three coalition parliamentary groups, admonishing those responsible to give Parliament the necessary time to deliberate on legislative procedures.
She called on the federal government and the parliamentary groups supporting it "very urgently" to respect the best practices and to limit urgent procedures to the "absolutely necessary minimum".
"We must not allow the German Bundestag as the central constitutional body and thus also the trust in representative democracy to be weakened," said Bas /83/.


However, the loss of confidence in parliamentary democracy in Germany has been going on for a long time, especially because of a large number of laws with far-reaching consequences that have been "whipped through" in parliament in a fast-track procedure.
Unfortunately, this method has long been a common practice in the past, not as an exception to an accelerated procedure in times of crisis, but as a planned calculation of the respective government to pass controversial bills without in-depth scrutiny by parliamentarians, who in principle should only be obliged to their conscience, quickly and smoothly, without much thought, only according to the arithmetic of factional compulsion.


However, such a parliament differs little from the parliaments of sham democracies such as Russia and China, which are deeply branded by Western states with the arrogance of a seemingly superior democratic structure for simply "waving through" their laws by no matter how many parliamentarians (3000 in the Chinese People's Congress).


A particularly momentous example of such an approach in Germany was the nuclear phase-out law /24/ (blog [6] see below), which was pushed through parliament in 2011 and which the black-yellow government under Merkel, which had previously always been a guarantor for a rational energy policy and the continued existence of nuclear energy in Germany, had now passed just because in Japan,  on the other side of the world, 12700 km away, there had been an earthquake.


At that time, the deputies had only 24 days to assess the complexity and severity of the consequences of this law (3 months would have been the minimum) - so better at that time we would have needed such a decision of the Federal Constitutional Court, as described above!!


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15.04.2023
Abschaltung der 3 letzten deutschen Kernkraftwerke 
– ein fataler Fehler
  [19]

Shutdown of the last 3 German Nuclear Power Plants
– a fatal mistake


Die Abschaltung der 3 letzten bis dahin noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke im Frühjahr 2023 war einer der gravierendsten Fehlentscheidungen der deutschen Bundesregierung seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und trägt in erheblichem Maße ein weiteres Mal zum selbstgewählten Niedergang Deutschlands in Spitzen-Know How und innovativer Technik bei (1).


Lange war Deutschland weltweit in der Sicherheits-Technik und der Verfügbarkeit am Netz von Kernkraftwerken führend (beide bedingen sich gegenseitig) obwohl unsere fortschrittlichsten KKWs, die 3 sogenannten Konvoi-Anlagen (2) Emsland, Isar-2 (KKI-2) und Neckarwestheim-2 (GKN-2) schon 1988 bzw.1989 in Betrieb gingen und damit 35 Jahre lang erfolgreich und ohne nennenswerten Zwischenfall ununterbrochen Strom mit einer elektrischen Leistung von zusammen 4055 MW generierten, zuletzt waren es durch kontinuierliche Erneuerungsmaßnahmen mit dem Ziel der Leistungserhöhung sogar 4291 MW /98/.

Historie: Teil 1 -
Laufzeit-Verlängerung der deutschen Kernkraftwerke 2010

Die Konvoi-Kernkraftwerke waren in ihrem ursprünglichen Konzept auf 40 Jahre Betriebsdauer ausgelegt, hätten aber insbesondere wegen ihrer technisch konservativen (3) (robusten) Auslegung sowie der besten Wartung und ständigen Nachrüstung nach dem letztem Stand der Technik bis zu Laufzeiten von 50 bis hin zu sogar 60 Jahren erweitert werden können (Extended Lifetime).


Eine solche Möglichkeit der Laufzeitverlängerung wurde seit dem Jahr 2010, in der
2. Amtszeit von Bundeskanzlerin Merkel, die selber von Beruf promovierte Physikerin ist und sich seither immer für die Kernenergie ausgesprochen hatte, technisch geprüft und ernsthaft in Erwägung gezogen.
Denn natürlich brauchte es für solche Maßnahmen einen längerfristigen und stabilen Zeithorizont.
Am 28.10.2010 beschloss der Deutsche Bundestag /11/ – selbst für „Kernenergie-Gurus“ wie mich höchst überraschend, jedoch in der Sache einzig richtig und wegweisend - eine Laufzeitverlängerung aller 17 deutschen Kernkraftwerke
(davon 6 Siedewasserreaktoren SWR und 11 Druckwasserreaktoren DWR),
abhängig von deren jeweiliger Betriebszeit bis dato zwischen 8 und 14 Jahren.
- genauer nachzulesen im ersten Blog-Beitrag [1] ganz unten!


Die langen Zeiträume bis zu 14 Jahren hätten dann auch auf jeden Fall ausgereicht, um zumindest einige wenige, neue, innovative Kernkraftwerke der nächsten Generation III+ mit nochmals deutlich erhöhtem Sicherheitskonzept, wie den European Presssurized Reactor (EPR) oder den inhärent sicheren Kugelhaufen-Reaktor, der als Helium-gekühlter Hochtemperatur-Reaktor auch für Prozesswärme in der Industrie nutzbar ist, an geeigneten Standorten zu bauen.
Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2010 kam das damals neue Energiekonzept mit längeren Atomlaufzeiten einer „Revolution“ gleich.
„Unsere Energieversorgung wird damit die effizienteste und umweltverträglichste weltweit“, so Merkel wörtlich, und damit bleibe die Energie in Deutschland für Bürger und Unternehmen bezahlbar, so Merkels damaliges Versprechen (4)  !!!

Zu diesem Thema empfehlen wir die unabhängigen vertieften Überlegungen von Steven Chu, Nobelpreisträger für Physik 1997 in unserer Sub Page
‚Nuclear and Renewable Energy’ nachzulesen.


Historie: Teil 2 -
Energiewende und Atomausstieg 2011

Niemand hätte jedoch gedacht, dass Kanzlerin Merkel von ihrem bis hierhin vernünftigen Kurs abweichen würde und eine völlige Kehrtwende um 180 Grad vollziehen würde, nur weil es am 11.03.2011 in Japan, 11000 km von Deutschland entfernt ein Erdbeben der Stärke Mw 9.0 (6) gegeben hatte /14/, was sich bei uns in West-Europa aufgrund der geologischen Gegebenheiten niemals hätte ereignen können.
Die in Folge des unterseeischen Erdbebens durch einen Tsunami von 16 m Höhe ausgelöste Naturkatastrophe von Fukushima konnte jedoch nur aus von den Japanern selbst verschuldeten Ursachen heraus ein solch verheerendes Ausmaß annehmen und hätte ebenso in Deutschland niemals stattfinden können (vergleiche Blog-Beitrag [2] ganz unten).


Trotzdem wurde nun von der damaligen Regierung Merkel ein Gesetz zum endgültigen „Atomausstieg“ /24/ vorgelegt und vom deutschen Parlament schon am 30.06.2011 verabschiedet (Blog [7]), obwohl die Reaktorsicherheits-Kommission (RSK) in der von Merkel eigens veranlassten, erneuten Sicherheitsüberprüfung der deutschen Kernkraftwerke eindeutig zu dem Schluss kam, dass diese insbesondere auch gegen naturbedingte Einwirkungen von außen voll umfänglich sicher ausgelegt sind (Blog [4]).
Man kann sich diese Kehrtwende nur so erklären, dass man aus rein politischen Motiven heraus rationale Gründe nicht mehr gelten lassen wollte!

Eine Wendehals-Politik, wie sie Frau Merkel, die aus der uckermärkischen Provinz stammt, nach der deutschen Wiedervereinigung am 03.10.1990 (auch einfach „Wende“ genannt) gewöhnt war und offensichtlich dazu führte, dass dieses meist unpassende Wort nunmehr für verschieden radikale Vorhaben der Politik Verwendung fand, da es sich so leicht und verschleiernd daherreden lässt ohne genau definieren zu müssen, was damit gemeint ist, jedoch immer erheblich Nachteile für die Bürger und Deutschland als Ganzes beinhaltet:
Energiewende, Verkehrswende, Wärmewende, ja sogar Klimawende...

Was jetzt kam, war noch Phantasie und Mythos!

Die weltweit als besonders sicher anerkannten und voll funktionstüchtigen deutschen Kernkraftwerke wurden ab 2015 gestaffelt in Zweijahres-Intervallen nach den Vorgaben des Gesetzes /24/ unerbittlich, apodiktisch und weiter unhinterfragt abgeschaltet, eine sinnlose und verantwortungslose Vernichtung von erheblichen Milliardenwerten, insbesondere angesichts des Bestrebens nicht Grundlast-fähige erneuerbare Energien immer weiter ausbauen zu wollen!

Energiekrise 2022 – Laufzeit der 3 verbliebenen Kernkraftwerke

Die 3 Konvoi-Anlagen waren als „neuste“ und fortschrittlichste deutsche Kernkraftwerke als letzte in der oben beschriebenen Liste des Atomausstiegs zum Jahresende 2022 zur Abschaltung vorgesehen /24/.
Durch die beispiellose Energiekrise in Deutschland 2022 als Folge des Ukraine-Krieges, wurde in Gesellschaft und Politik wieder ernsthaft über eine Verlängerung der Laufzeiten der noch in Betrieb befindlichen 3 Konvoi-Kernkraftwerke diskutiert und es wäre aus technischer Sicht ohne weiteres möglich gewesen sie noch 10 Jahre länger zu betreiben.
Ein Stimmungsumschwung in der Bevölkerung lies sich sogar schon lange vor Beginn des Ukraine-Krieges am 24.02.2022 feststellen, so waren laut Umfragen vom 3sat /102/ Ende November 2021 schon 50% der Deutschen für eine unbestimmte Verlängerung der Betriebszeiten der letzten Kernkraftwerke, Ende März 2022 war eine deutliche Mehrheit von 70% dafür!

Nachdem die Diskussion über die Kernenergie auch medial wieder entfacht war und sogar plötzlich und unerwartet mit positiven Aspekten der Versorgungs-Sicherheit verknüpft werden konnte, während in Deutschland tatsächlich eine Gasmangellage drohte, waren im Oktober 2022 laut Umfragen von NTV /103/ 68% der Deutschen sofort für eine Laufzeitverlängerung aller 3 Konvoi-Anlagen bis mindestens 2024 und überraschenderweise sogar 46% der Grünen dafür!

Dies bedeutete aber noch lange nicht, dass die Führung der deutschen Grünen sich dem vorherrschenden Willen des Volkes und sogar fast der Hälfte der Grün-Wähler anschließen würde, weil sie als Anti-Partei um ihren Machterhalt fürchten müsste, wenn sie in dem die Partei geradezu definierenden Kernthema „Anti-Atomkraft“ aus Vernunftgründen nachgeben würde.


Soweit sind wir in Deutschland noch nicht.


Die Grünen anderer Länder sind im Umdenken gegenüber dem zukünftigen Einsatz der Kernenergie schon viel weiter!
So setzen sich grüne Politiker und Aktivisten in England, Schweden und Finnland, die früher starke Gegner der Kernenergie waren, heute vehement dafür ein, eine Renaissance der Kernenergie zu fördern, aus Vernunftgründen und im Hinblick auf einen wirksamen Klimaschutz, wie sie sagen /104/ 7) - und man fragt sich wirklich, warum dies in Deutschland nicht auch möglich sein sollte!

www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/deutschland-schaltet-ab-video-100.html


(1) Dazu fällt einem der Buchtitel von Thilo Sarazin „Deutschland schafft sich
      selber ab“ von 2010 als drastischer Refrain ein, wenn auch in gänzlich
      anderem Zusammenhang.

(2) Konvoi war die jüngste, in drei Anlagen realisierte und im Wesentlichen
     standardisierte Bauform von deutschen Kernkraftwerken der 1300–1400-MW-
     Klasse mit visionärer Sicherheits-Technik in sehr konservativer3), langlebiger
     Auslegung.

(3) Konservative Auslegung in der Technik bedeutet, aufgrund der jeweiligen
     Berechnungs-Grundlagen deutliche Reserven in Sicherheit und Langlebigkeit
     einzubeziehen, so dass ein System auch noch über den Auslegungsfall hinaus
     gehenden, unvorhergesehenen Anforderungen standhalten kann.

(4) Angela Merkel hatte nämlich als Physikerin gewusst und damit indirekt
     ausgedrückt, dass ohne die Laufzeitverlängerung der damals schon
     betriebswirtschaftlich amortisierten Kernkraftwerke eine erhebliche und
     unkontrollierbare Verteuerung der wichtigsten Energiequelle ‚Elektrischer
     Strom’ drohen würde, wie wir sie alle leider Jahre später ungeahnt erleben mussten.


(5) TWh = Terawatt-Stunden: Elektrische Energiemenge 1 TWh = 1 Milliarde kWh,
      mit 1 kWh Strom kann man z.B. eine Stunde lang einen Staubsauger betreiben.


(6) Mw : Momentum Magnituden-Skala - logarithmische Skala zur Einstufung der
     Stärke eines Erdbebens, dabei steht 'w' für mechanical work - also die Umsetzung
     in mechanische Energie. Erdbeben mit Mw = 9.0 gehören zu den stärksten.


(7) Die ARD-Dokumentation "Deutschland schaltet ab" vom 16.04.2023 gehört zu den
     besten, wissenschaftlich begründeten Beiträgen des deutschen Fernsehens zum
     Thema Kernenergie und zeigt auf, wie isoliert Deutschland mit seiner einseitigen, 
     ideologisch motivierten, Energiepolitik dasteht und was in anderen Ländern alles
     möglich ist.

The shutdown of the last 3 German nuclear power plants still in operation in spring 2023 was one of the most serious mistakes made by the German government since the founding of the Federal Republic of Germany and once again contributes significantly to Germany's self-imposed decline in cutting-edge know-how and innovative technology (1).


For a long time, Germany was the world leader in safety technology and availability on the grid of nuclear power plants (both are mutually dependent) although our most advanced nuclear power plants, the 3 so-called convoy plants (2) Emsland,
Isar-2 (KKI-2) and Neckarwestheim-2 (GKN-2) went into operation as early as 1988 and 1989 respectively and thus generated electricity with a total electrical output of 4055 MW successfully and without significant incident for 35 years, most recently, through continuous renewal measures with the aim of increasing capacity, it was even 4291 MW /98/.

History: Part 1
Extension of the service life of German nuclear power plants in 2010

In their original concept, the Konvoi nuclear power plants were designed for an operating life of 40 years, but could have been extended to operating times of 50 to even 60 years (extended lifetime), especially because of their technically conservative (3) (robust) design as well as the best maintenance and constant retrofitting according to the latest state of the art.


Such a possibility of extending the duration has been in place since 2010, when the
2nd term of office of Chancellor Merkel, who herself has a doctorate in physics and has since always spoken out in favor of nuclear energy, has been technically examined and seriously considered.
Of course, such measures would have required a longer-term and stable time horizon.
On 28.10.2010 the German Bundestag /11/ decided – even for "nuclear energy gurus" like me, but only correct and groundbreaking in the matter – to
extend the service life of all 17 German nuclear power plants (including 6 boiling water reactors BWR and
11 pressurized water reactors PWR), depending on their respective operating time to date, between 8 and 14 years.
- read more in the first blog post [1] at the bottom!


In any case, the long periods of up to 14 years would have been sufficient to build at least a few new, innovative nuclear power plants of the next generation III+ with a significantly increased safety concept, such as the European Presssurized Reactor (EPR) or the inherently safe pebble-bed reactor, which as a helium-cooled high-temperature reactor can also be used for process heat in industry, at suitable locations.

In the words of German Chancellor Angela Merkel in 2010, the then new energy concept with longer nuclear operating times was tantamount to a "revolution".
"Our energy supply will thus become the most efficient and environmentally friendly in the world," Merkel said, and this would mean that
energy in Germany would remain affordable for citizens and companies, according to Merkel's promise at the time (4) !!


On this topic, we recommend reading the independent in-depth reflections of Steven Chu, winner of the Nobel Prize in Physics in 1997, in our sub-page
'Nuclear and Renewable Energy'.


History: Part 2
Energy transition and nuclear phase-out 201
1


However, no one would have thought that Chancellor Merkel would deviate from her reasonable course up to this point and make a complete U-turn of 180 degrees, just because on 11.03.2011 there had been an earthquake of magnitude Mw 9.0 (6) /14/ in Japan, 11000 km away from Germany, which could never have happened here in Western Europe due to the geological conditions.
However, the natural disaster of Fukushima, which was triggered by a tsunami of 16 m height as a result of the submarine earthquake, could only take on such devastating proportions due to causes caused by the Japanese themselves and could never have taken place in Germany either (see blog post
[2] at the bottom).


Nevertheless, a law on the final "nuclear phase-out" /24/ was now presented by the Merkel government and passed by the German parliament on 30.06.2011 (blog [7]), although the Reactor Safety Commission (RSK) clearly came to the conclusion in the new safety review of the German nuclear power plants specially initiated by Merkel, that they are designed to be fully safe, especially against natural influences from outside (blog [4]).
The only explanation for this about-face is that rational reasons were no longer accepted for purely political reasons!


Mrs. Merkel, who comes from the Uckermark province, was accustomed to a policy of turning over after German reunification on 03.10.1990 (also simply called "Wende") and obviously led to the fact that this mostly inappropriate word was now used for various radical projects of politics, because it can be spoken so easily and obfuscatingly without having to define exactly,  what is meant by this, however, always has considerable disadvantages for the citizens and for Germany as a whole country:

Energy transition, transport transition, heat transition, even climate transition...

What came next was fantasy and myth!

From 2015 onwards, the German nuclear power plants, which are recognized worldwide as particularly safe and fully functional, were relentlessly, apodictically and unquestioningly shut down in staggered two-year intervals according to the requirements of the law /24/, a senseless and irresponsible destruction of considerable billions of Euros, especially in view of the desire to expand renewable energies that are not capable of base load!


Energy Crisis 2022 – Lifetime of the 3 Remaining German Nuclear Power Plants


The 3 convoy plants were the "newest" and most advanced German nuclear power plants and the last in the list of nuclear phase-outs described above to be shut down at the end of 2022 /24/.

Due to the unprecedented energy crisis in Germany in 2022 as a result of the Ukraine war, there was again serious discussion in society and politics about extending the operating times of the 3 convoy nuclear power plants still in operation and it would have been possible from a technical point of view to operate them for another 10 years.


A change in mood among the population could even be observed long before the start of the Ukraine war on 24.02.2022, according to surveys by 3sat /102/ at the end of November 2021, 50% of Germans were already in favor of an indefinite extension of the operating hours of the last nuclear power plants, at the end of March 2022 a clear majority of 70% was in favor!


After the discussion about nuclear energy was also rekindled in the media and could even suddenly and unexpectedly be linked to positive aspects of security of supply, while in Germany there was actually a threat of a gas shortage, in October 2022, according to surveys by NTV /103/, 68% of Germans were immediately in favor of extending the service life of all 3 convoy plants until at least 2024 and, surprisingly, even 46% of the Greens were in favor!


However, this did not mean that the leadership of the German Greens would join the prevailing will of the people and even almost half of the Green voters, because as an anti-party they would have to fear for their hold on power if they were to give in for reasons of reason on the core issue of "anti-nuclear power" that virtually defines the party.


We're not there yet in Germany.


The Green parties of other countries are already much further along in rethinking the future use of nuclear energy!
For example, Green politicians and activists in England, Sweden and Finland, who used to be strong opponents of nuclear energy, are now vehemently advocating a renaissance of nuclear energy, for reasons of reason and with a view to effective climate protection, as they say /104/ 
7) - and one really wonders why this should not also be possible in Germany!

If English speaking readers are able to understand a little German as well we recommend the following documentation of the 1. German Television with the Title 'Germany shuts down' (only 20 minutes).


www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/deutschland-schaltet-ab-video-100.html








(1) One comes to mind the title of Thilo Sarazin's book from 2010

     'Germany is cutting itself off' as a drastic chorus, albeit in a completely other context.


(2) Convoy was the most recent, built in three installations and essentially

     standardised design of German nuclear power plants of the 1300–1400 MW
     Class with visionary safety technology in very conservative (3), more durable
     technical design.


(3) Conservative design in technology means that, on the basis of the respective
     Calculation bases: significant reserves in terms of safety and durability are provided
     so that a system can be used even beyond the design case and unforeseen       
     demands.


(4) Angela Merkel, as a physicist, had known and thus indirectly expressed that without       the lifetime extension of the economically amortized nuclear power plants have a           significant and uncontrollable increase in the price of the most important source of 
     energy 'electricity' would threaten, as we all unfortunately had to experience
     unexpectedly years later.


(5) TWh = terawatt hours: Amount of electrical energy - 1 TWh = 1 Billion kWh,
      with 1 kWh of electricity, for example, you can run a vacuum cleaner for an hour.


(6) Mw : Moment magnitude scale - logarithmic scale for the classification of
     magnitude of an earthquake, where 'w' stands for mechanical work -  i.e. the 
     implementation into mechanical energy. Earthquakes of  Mw = 9.0 are among the
     strongest.


(7) The ARD documentary "Deutschland schalt ab" from 16.04.2023 is one of the
      best, scientifically substantiated contributions of German television to the
      nuclear energy and shows how isolated Germany is with its unilateral,
      ideologically motivated, energy policy and what is happening in other countries.
      possible.



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08.02.2023  
Leistungsreduktion von Kernkraftwer
ken im Sommer [18]
Power Level Reduction in Nuclear Power Plants in Summer


In der Sendung von Anne Will in der ARD am Sonntag den 15.01.2023
„Kampf um Lützerath – Zerreißprobe für die deutsche Klimapolitik“,
sprach sich Prof. Dr. Michael Hüther, Wirtschaftsforscher (Universität Gießen) und Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln ruhig und mit sachlichen Argumenten für deutlich längere Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke aus, da er sich um die Grundlast-Versorgung der Stromnetze bei immer weiterem Ausbau erneuerbarer Energieträger sorge.


Dies ist im Übrigen eine Besorgnis, die in höchstem Maße berechtigt ist und von TrainWare Consulting als Spezialist für Kernkraftwerke und Stromnetze vollständig geteilt wird.


Darauf hin wurde Prof. Hüther von Klimaforscher Mojib Latif, Prof. für Ozeanografie in Kiel, harsch und unsachlich angegangen.
Latif behauptete doch allen Ernstes, dass die Kernkraftwerke in Frankreich im Sommer 2022 wegen zu warmen Flusswassers abgeschaltet werden mussten und nicht wie Herr Hüther richtig einwarf, vorwiegend wegen Wartungsarbeiten, was Latif vehement bestritt und Herrn Hüther imperativ aufforderte, "sich endlich Mal die Zahlen anzusehen".


Herr Latif hatte stattdessen offensichtlich selbst keine Zahlen nachgelesen, sondern wiederholte einfach die mehrfach korrigierte falsche Aussage von Grünen-Chef Omid Nouripur vom 28.08.2022 – in Frankreich könnten „die AKW nicht laufen“, weil es „nicht genug kaltes Wasser“ in den Flüssen gebe /71/ mit ähnlichen Worten.


Die obigen Aussagen von Herrn Nouripur und Herrn Latif sind leider grundfalsch!


Nur wenige (genau 5 von 56) der französischen KKWs waren im Sommer 2022 zeitweise und nur geringfügig (bis zu 5%) in ihrer Leistung gedrosselt, aber keines davon abgeschaltet (!) und produzierten weiterhin jede Menge Strom /73/!

18 KKWs waren wegen der ganz normalen Revision (dies bedeutet: technische Inspektion und Wartung sowie teilweise Neubeladung der Reaktorkerne mit frischen Brennelementen für den nächsten Betriebs-Zyklus) und 12 KKWs aufgrund von Reparaturarbeiten an bestimmten Rohrleitungen wegen Korrosion laut dem Betreiber EDF abgeschaltet /73/.


Frau Dr. Veronica Wendland, Historikerin und Publizistin, die über die „Kerntechnische Moderne im östlichen Europa“ habilitierte und sich für eine weitere, friedliche Nutzung von Kernenergie einsetzt, hat schon direkt am 28.08.2022 eine faktische Korrektur der Aussagen von Nouripur an ihn und die Grünen geschickt /74/.
Sie resümiert, dass selbst an einem schlechten Tag ein „Frankreich mit Atomenergie“ eine 3 Mal bessere Klimabilanz aufweist, als das „Atomausstiegs-Deutschland“!
Diese Erkenntnis passt natürlich genau zu dem Titel der oben zitierten Sendung von Anne Will.


Im Übrigen ist das Abregeln von Kernkraftwerken in heißen Sommermonaten (geringe Leistungsreduktion, die nicht durch Netzbedingungen initiiert ist) weltweit ein ganz normaler Vorgang insbesondere für Flusswasser-gekühlte Anlagen.


Kernkraftwerke, die Standorte an großen Seen oder am Meer haben brauchen auch bei großer Hitze keinerlei Leistungsreduktion in Relation zum Normalbetrieb durchzuführen.
In Frankreich gibt es 4 Standorte mit 14+1 (letzteres der EPR noch nicht in Betrieb) Kernkraftwerken am Atlantik:
Flamenville, Paluel, Penly und Gravelinnes sowie Le Blayais im enorm breiten Mündungsarm der Gironde in der Nähe von Bordeaux mit weiteren 4 Reaktorblöcken.
Es handelt sich also insgesamt um 14 von insgesamt 56 Anlagen, die niemals wegen zu warmem Kühlwasser herabgeregelt werden müssen und 4 weitere im Mündungsarm der Gironde, die nur selten von einer sommer-bedingten Leistungs-Reduktion betroffen sind (da sich im Mündungsarm kaltes Meerwasser mit dem Flusswasser mischt), weswegen die Stromversorgung Frankreichs prinzipiell eine der sichersten der Welt ist!
Nach Auskunft der EDF /73/ waren im Sommer 2022 wegen zu hohen Wasser-Temperaturen in den Flüssen Rhône und Garonne die 5 Kernkraftwerke Tricastin, Golfech, Saint-Alban, Blayais und Bugey betroffen, diese wurden dennoch  nicht abgeschlatet, sondern nur für einige Stunden am Tag in ihrer Leistung reduziert.
Produktionsverluste aufgrund hoher Flusswasser-Temperaturen und/oder geringer Flusswassermengen würden nach Angaben der EDF /73/ seit dem Jahr 2000 durchschnittlich nur 0,3 % der Jahresproduktion des französischen Kernkraftwerks-Park ausmachen.
In Deutschland wurde selbst im besonders heißen und trockenen Jahr 2018 die Leistung der damals noch im Betrieb befindlichen 7 Kernkraftwerke erst im Juli nur geringfügig und im KKW Philippsburg-2 in Baden-Württemberg nur kurzzeitig um maximal 10% abgesenkt /76/, was im Jahres-Vergleich schon ein besonders hoher Wert ist.
Insgesamt ist der Produktionsausfall europäischer Kernkraftwerke durch Drosselung oder Abschaltung bei Hitzewellen kaum der Rede wert.
Laut einer Untersuchung von Energy for Humanity sind es europaweit gerade einmal 0,1 Prozent seit dem Jahr 2000.

Selbst in der Spitze, also während der Hitzewellen, betrug der Produktionsausfall nicht mehr als 5 Prozent.
Und auch zu diesen Zeiten lag die Verfügbarkeit der Kernenergie wesentlich höher als die anderer CO2-armer Stromproduzenten, einschließlich Solar-, Wind- und Wasserkraft /77/.

Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht in der Tatsache, dass der Stromverbrauch in Europa während der Sommermonate sinkt.
Hauptgründe dafür sind die größere Tageslänge verbunden mit weniger benötigtem elektrischem Licht und später eingeschalteten Fernsehern sowie als wesentlicher Reduktions-Faktor die Ferienzeit.

In Deutschland ist der Stromverbrauch im 10-Jahres-Mittel im Monat Januar mit
50 Mrd. kWh am höchsten und fällt im Juni auf seinen niedrigsten Jahres-Stand von 43.5 Mrd. kWh /75/, was einem Rückgang auf 87% entspricht.
Dies bedeutet also, dass eine geringe Leistungsabsenkung von Kernkraftwerken im Sommer ohnehin durch den geringeren Stromverbrauch überkompensiert wird und daher völlig vernachlässigbar ist.

FAZIT: Somit ist allen Behauptungen oder Spekulationen, dass Kernkraftwerke wegen zu heißer Sommer, möglicherweise mit verursacht durch den Klimawandel, nicht mehr einsatzfähig seien, jegliche Grundlage entzogen.


Ein ganz anderer, dahingegen wenig diskutierter Aspekt der Gefährdung der sicheren Grundlast-Bereitstellung der Stromnetze in heißen Sommern, der wesentlich realere Züge annehmen kann, ist die möglicherweise unzureichende Brennstoff-Versorgung von Kohlekraftwerken wegen Niedrigwassers in den großen Flüssen, was zur Folge hat, dass Binnenschiffe nicht mehr voll beladen werden können oder sogar die Binnen-Schifffahrt zeitweise eingestellt werden muss. 


So fiel im August 2022 der Pegelstand des Rheins, über den 80 % des Güterverkehrs der Binnen-Schifffahrt abgewickelt werden auf nur 96 cm, was bedeutete, dass ein Schiff mit normalerweise 5000 Tonnen Fracht, nur noch mit 2000 Tonnen beladen werden konnte, später im Jahr sogar nur noch mit 600 Tonnen und 2018 bei dem bisherigen Rekordtief des Rhein-Pegelstandes von nur noch 25 cm am 22.10.2018 waren nur noch Beladungen von maximal 300 Tonnen möglich /81/.


Ein solcher Zusammenhang wird um so bedeutsamer, da die deutsche Bundesregierung unter der Ampelkoalition seit Beginn des Ukraine-Krieges mangels Alternativen wieder verstärkt auf den Einsatz von Kohlekraft für die Stromerzeugung setzt, da teures und verknapptes Gas vorwiegend für Industrie und Heizungen genutzt

werden und sie auch noch ohne zu zögern, völlig sinnloserweise die 3 letzten deutschen Kernkraftwerke, die zu den sichersten und am besten gewarteten der Welt zählen, aus purer grüner Ideologie abschalteten.


Unfortunately, the media and some politicians in Germany repeatedly falsely claim that nuclear power plants have to be shut down in hot summer time because the cooling water from rivers is too warm.


Only a few (exactly 5 out of 56) of the French nuclear power plants (NPP) were temporarily and only slightly (up to 5%) throttled in their performance in the summer of 2022, but none of them were switched off (!) and continued to produce a lot of electricity /73/!

Incidentally, the curtailment of nuclear power plants in the hot summer months (slight power reduction that is not initiated by electrical power grid conditions) is a completely normal process worldwide, especially for river water-cooled plants.


Nuclear power plants that are located on large lakes or the sea do not need to reduce their output in relation to normal operation, even when it is very hot.
In France there are 4 sites with 14+1 (the latter of the EPR not yet operational) nuclear power plants on the Atlantic ocean: Flamenville, Paluel, Penly and Gravelinnes, which is why the power supply in France is in principle one of the safest in the world!
According to the EDF /73/, production losses due to high river water temperatures and/or low river water volumes would account for an average of only 0.3% of the annual production of the French nuclear power plant park since the year 2000.


In Germany, even in the particularly hot and dry year 2018, the output of the 7 nuclear power plants still in operation at the time was only reduced slightly in July and only briefly by a maximum of 10% in the Philippsburg-2 NPP in Baden-Württemberg /76/, which was in the year-to-year comparison already a particularly high value.


Overall, the loss of production at European nuclear power plants due to throttling or shutdown during heat waves is hardly worth mentioning.
According to a study by Energy for Humanity, it has been just 0.1 percent across Europe since 2000.
Even at the peak, i.e. during the heat waves, the loss of production was no more than 5 percent.
And even at that time, the availability of nuclear energy was much higher than that of other low-carbon electricity producers, including solar, wind and hydropower /77/.


Another important aspect is the fact that electricity consumption in Europe decreases during the summer months.
The main reasons for this are the greater length of the day combined with less electrical light being required and televisions being switched on later, as well as the holiday season as a key reduction factor.


In Germany, the 10-year average power consumption in January is
50 billion kWh and falls to its lowest annual level of 43.5 billion kWh /75/ in June, which corresponds to a decrease to 87%.
This means that a small drop in the output of nuclear power plants in the summer is already overcompensated by the lower power consumption and is therefore completely negligible.


CONCLUSION: Thus, all assertions or speculations that nuclear power plants are no longer operational because of too hot summers, possibly caused by climate change, have no basis whatsoever.


A completely different, but little-discussed aspect of the threat to the secure base load provision of the power grids in hot summers, which can take on much more real features, is the possibly insufficient fuel supply of coal-fired power plants due to low water in the major rivers, which means that inland vessels can no longer be fully loaded or even inland navigation has to be temporarily suspended.


In August 2022, for example, the water level of the Rhine, over which 80% of inland waterway freight traffic is handled, fell to only 96 cm, which meant that a ship with normally 5000 tons cargoes could only be loaded with 2000 tons, later in the year even only with 600 tons and in 2018 at the previous record low of the Rhine water level of only 25 cm on 22.10.2018 only loads of a maximum of 300 tons were possible /81/.


Such a connection is all the more important as the German government under the traffic light coalition has been increasingly relying on the use of coal-fired power for electricity generation since the beginning of the Ukraine war due to a lack of alternatives, as expensive and scarce gas is mainly used for industry and heating, and in addition without hesitation, completely senselessly, they shut down the last 3 German nuclear power plants, which are among the safest and best maintained in the world, out of pure green ideology.










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01.08.2013  BARD Offshore 1: Pionier-Windparkprojekt auf hoher See mit zweijähriger Verspätung in Betrieb genommen  [17]  


Mit dem Windpark BARD* Offshore 1 wurde nach über zweijähriger Verspätung das erste meeresgestützte Großkraftwerk in Deutschland mit 80 Windenergieanlagen (WEA) und einer Gesamtleistung von 400 MW in Betrieb genommen.

 

BARD 1 liegt etwa 89 km nordwestlich vor der ostfriesischen Insel Borkum (größte und westlichste Insel) und 126 km westnordwestlich Helgoland in der Nordsee im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone** (AZW) auf einer Gesamtfläche von
ca. 58.9 km2 /67/.

 

Bard Offshore 1 ist der erste große Windpark, der in der Nordsee fertig gestellt wurde und über einen funktionierenden Netzanschluss verfügt.

 

In der Ostsee produziert der Energiekonzern EnBW bereits seit 2011 Strom aus seinem Windpark Baltic 1. Mit 21 Windkraftanlagen und einer Gesamtleistung von rund 48 Megawatt handelt es sich dabei allerdings noch um einen relativ kleinen Windpark.

 

Wegen der deutlich größeren Entfernung zum Festland und den größeren Wassertiefen ist der Bau von Offshore-Windparks in der Nordsee mit sehr viel höherem Aufwand, deutlich höheren Kosten und viel größeren Risiken verbunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



19.02.2013   Kosten der Energiewende:
                     Altmaier beziffert die Kosten für die Energiewende
                     in Deutschland auf 1 Billion Euro 
[16]  

 

Bundes-Umweltminister Peter Altmaier benennt erstmalig realistische Zahlen für die Kosten der Energiewende, die sich sehr wahrscheinlich bis 2040 bis auf eine Billion Euro summieren werden. 

Dabei handelt es sich bei zwei Drittel der Kosten nicht einmal um die eigentlichen Kosten für den strukturellen Umbau der Energielandschaft, sondern erstaunlicherweise - oder besser schockierender Weise - nur um die reinen Kosten für Einspeisevergütungen, welche die Bundesregierung durch gesetzliche Zusagen /60/ an Investoren für Wind- und Solarenergie und Biogasanlagen derzeit über jeweils 20 Jahre für jede neue Anlage zahlen muss!

 

Unter der Voraussetzung, dass sich die jetzige Förderpraxis /60/ nicht weiter ändern würde und der Börsenstrompreis** auf dem derzeitigen Niveau von 4,5 ct pro KWh bleiben würde, wird die Bundesregierung bis 2022 (Jahr des geplanten, vollständigen Ausstiegs aus der Kernenergie) Zusagen für Einspeisevergütungen von ca. 320 Milliarden Euro gemacht haben (67 Mrd. Euro wurden bis Ende 2012 bereits ausgezahlt)!
 

Bei weiterem Ausbau erneuerbarer Energieträger auf dem Niveau von 2012 (1,8 Mrd. pro Neuanlage) zwischen 2022 und 2040 errechnen sich weitere 360 Mrd. Euro.

 

Die Summe alleine für die Einspeisevergütung für erneuerbare Energien beliefe sich damit auf ca. 680 Milliarden Euro !!!

 

Mit nochmal 320 Mrd. Euro rechnet Minister Altmaier für die eigentlichen Kosten der Energiewende - dem Umbau der Energie-Infrastruktur: den Netzausbau, für die Sicherstellung der Reservekapazitäten, für Forschung und Entwicklung, bis hin zur Elektromobilität und der energetischen Gebäudesanierung. - Es fehlen die Kosten für Energiespeicher, ohne die die geplanten gewaltigen Veränderungen im Stromnetz unmöglich sind.

 

Die Kosten der Energiewende setzen sich also zusammen aus
Kosten für die Einspeisevergütung + Kosten für den Umbau der Energie-Infrastruktur. 

  

 

Kommentar:

 

Generelle Bewertung:

 

Die Kosten für die Energiewende in Deutschland sind neben den enormen technischen Herausforderungen das zentrale Thema, über das sich die Bundesregierung jedoch bisher aus gutem Grund vollkommen ausgeschwiegen hat.
 

Eröffnet man nämlich eine seriöse, konservative'* Kostenabschätzung unter schonungsloser Berücksichtigung aller auftretenden und zu erwartenden Kosten, die in einigen Punkten erhebliche Unbekannte enthalten, läuft man durchaus Gefahr gewaltige Protestwellen in Deutschland in Gang zu setzen, da niemand mit Kosten in solch astronomischer Höhe gerechnet hätte!

 

Daher ist Umweltminister Peter Altmaier umso mehr größter Respekt zu zollen, dieses heikle Thema zum ersten Mal klar in der Öffentlichkeit angesprochen zu haben und die Gesamtkosten der Energiewende bis 2040 auf eine Billion Euro zu beziffern!

 

Aber selbst dieser gewaltige Betrag beschreibt nur die direkten Kosten für welche  die Bundesregierung ursächlich verantwortlich ist und beinhaltet nicht Investitionskosten von Unternehmen (die ja auch ein hohes Risiko für Wirtschaft und Arbeitsplätze darstellen) sowie eine Vielzahl von versteckten Kosten, die für eine Gesamtbilanz in Ansatz gebracht werden müssen. 

 

 

 Die Strompreisbremse:

 

Haupt Kostentreiber der Energiewende ist also die Einspeisevergütung! 

 

Mit der sogenannten „Strompreisbremse“ will Minister Altmaier die voraussichtlichen Kosten der Energiewende um 300 Milliarden Euro senken, indem er die Einspeisevergütung für neue

Anlagen von jährlich 1,8 Milliarden Euro um eine Milliarde Euro senkt.

Dadurch könnten in den nächsten 20 Jahren 200 Milliarden eingespart werden und Altmaier hofft weiter, durch den Druck der Förderbegrenzung mehr Anreize dafür zu setzen, Strom zum Eigenverbrauch zu produzieren, Strom direkt zu vermarkten oder Speicher zu bauen.

Durch eine solche Entwicklung würden weiter weniger Reservekapazitäten gebraucht, was laut Altmaier zu einer weiteren Einsparung von 100 Milliarden führen könnte.

 

Der Anreiz einer hohen Vergütung hat in der Photovoltaik drei Jahre hintereinander zu einem geradezu explosionsartigen Zubau geführt: 7500 Megawatt statt der geplanten 2500 bis 3500 MW im Jahr!
Dies führte zu erheblichen Überkapazitäten, die das derzeitige Stromnetz bei weitem nicht aufnehmen kann, und die daher begrenzt werden mussten, denn Investoren und Privathaushalte konnten in diesen Boom-Jahren mit dem gesteigerten Ausbau von Fotovoltaik zweistellige Renditen erzielen, wodurch alleine diese Beschleunigung zu erklären ist und eben nicht durch das „grüne Gewissen“ der deutschen Gesellschaft.

 

Der Ausbau der Windenergie an Land war zwar zuletzt  bei ca. 2000 MW pro Jahr stabil, jedoch deutet viel darauf hin, das nachdem der Anstieg des Ausbaus bei der Photovoltaik gebremst worden ist, sich nun das Ausbautempo bei der Windenergie erheblich beschleunigt. Aber auch Windstrom muss wettbewerbsfähig werden und hier wird ebenfalls die Begrenzung der Einspeisevergütung sich regulierend auf das Ausbautempo auswirken.

 

 

 Relation zwischen Börsenstrompreis** und EEG-Umlage:

 

Der steigende Anteil erneuerbarer Energien führt am Spot- und  Termin-Strommarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen.

 

Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 wurde der EEG-Strom als sog. EEG-Stromband den Stadtwerke monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) faktisch weniger konventionellen Strom an die Stadtwerke liefern konnten.
Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden, mit der Folge das Stromkonzerne die Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom beliefern. Der EEG-Strom kommt zusätzlich auf den Markt und führt dadurch zu  immer weiter sinkenden Börsen-Strompreisen.
Von den Rekordtiefs der Strompreise profitieren Großabnehmer und die Industrie, gleichzeitig steigen die Differenzkosten zu den Vergütungspreisen und dadurch die EEG-Umlage für die Verbraucher rasant an /66/.

 

Das Kalkül, dass niedrige Strom-Einkaufspreise die Beschaffungskosten der Stromversorger senken und damit den Anstieg der EEG-Umlage kompensieren bzw. dämpfen, hat sich in der Praxis nicht erfüllt.  

Statt dessen werden die sinkenden Einkaufspreise durch die Versorger an die Verbraucher und Stromkunden nicht entsprechend weitergegeben, die steigende EEG-Umlage aber wohl.
 

Der Grund ist einfach: Zahlreiche Stromversorger kaufen keinen billigen Börsenstrom!
Stattdessen haben sie einen risikolosen Vollversorgungsvertrag mit einem der großen Vorlieferanten zu fixen und damit zu besser kalkulierbaren Strompreisen abgeschlossen und verkaufen ihren "konventionellen"*** Strom, um überhaupt noch kostenrelevant arbeiten zu können.
Die EEG-Umlage wird auf diesen Strompreis dann noch aufgeschlagen.

 

Haupt Kostentreiber der Energiewende ist also die Einspeisevergütung!
+++ Ein Eingriff des Staates in die Gesetze der Marktwirtschaft (geht meistens schief...)

 

 

Kosten für den Umbau der Energie-Infrastruktur:

 

Der Umbau der Energie-Infrastruktur beträgt in den Berechnungen Altmaiers mit 320 Milliarden Euro weniger als ein Drittel der Gesamtkosten.

Dieser Wert kann jedoch nur als eine sehr optimistische untere Abschätzung gelten und wurde offensichtlich so gewählt, um im Endergebnis die ohnehin schon schockierend hohe Zahl von 1 Billion Euro nicht zu überschreiten.

 

Tatsächlich darf in einer seriösen Kostenrechnung für größere Baumaßnahmen, die nach
DIN 276 ‚Kosten im Bauwesen’ /68/ vorzunehmen ist, nicht davon ausgegangen werden, dass alles reibungslos nach Plan verläuft.

Ganz im Gegenteil zeigen diverse Großprojekte, dass ein ursprünglich geplanter Kostenrahmen fast nie einzuhalten ist und zu gewaltigen Kostensteigerungen bis zu einem Faktor 10 führen kann (Beispiel: Elbphilharmonie, Hamburg 2015).

 

Da die für die Energiewende notwendigen Infrastrukturmaßnahmen, die auf Jahrzehnte angelegt sind, einen extremen Eingriff in die bestehende Netzstruktur darstellen und mit erheblichen Problemen und Verzögerungen, wie z.B. durch Bürgerinitiativen gegen Stromtrassen zu rechnen ist, hat TrainWare einen zu erwartenden Kosten-Multiplikator von 4.5 als ein gewichtetes Mittel aus 6 Großprojekten(1) der letzten 10 Jahre mit Kostenüberschreitungen um einen Faktor zwischen 2 und 10, ermittelt.

 

Alleine dadurch ergäben sich aus den 320 Milliarden Kosten von 1.44 Billionen Euro!

Selbst bei optimistischer Einschätzung der Kostenentwicklung würden sich mit einem moderaten Kostenanstiegsfaktor von 2.5 Kosten für den Umbau der Energie-Infrastruktur von 800 Milliarden Euro ergeben!

 

## Die Gesamtkosten für die Energiewende lägen demnach realistisch zwischen
      1.5 Billionen und 2.1 Billionen Euro!

 

Die zukünftige Entwicklung der Gesamtkosten wird jedoch noch von weit größeren Unwägbarkeiten überlagert, wie z.B. den Kosten für eine teilweise Höchstspannungs-Erdkabelverlegung oder den Entwicklungskosten für neue, noch nicht vorhandene, aber dringend benötigte Technologien wie elektrische Stromspeicher sowie z.B. Entschädigungs-Zahlungen für beim Netzausbau beanspruchte Landflächen.

 

Weitere Kostentreiber:

 

1.     UHV-Erdverkabelung (2)
2.     Stromspeicher (High Tech: verschiedene Spannungsebenen)

3.     Pumpspeicherwerke

4.     Reservekraftwerke

5.     Schadenersatz für Stromkonzerne wegen vorzeitiger Abschaltung von KKWs

6.     Frühzeitiger Rückbau von Kernkraftwerken

7.     Endlagersuche und -Errichtung und Inbetriebnahme 

 

HGÜ Erdkabel-Verlegung:

 

Von den zusätzlichen Kostentreibern möchten wir abschließend die HGÜ-Erdverkabelung diskutieren, die ein gutes Beispiel für eine technisch und fachlich unterschätzte Kostenentwicklung darstellt und doch gut berechenbar ist.

 

Die Kosten betragen 1.5 Mio. € pro Kilometer Freileitung, während diese für die Verlegung eines Erdkabels im Mittel 8 Mio. € pro Kilometer betragen.

Hochspannungs-Erdverkabelungen können zwischen 4 und 16 Mio. €/km je nach örtlichen Bedingungen variieren.
Bei einer Verlegung von Kabeln in Tunneln können sich die Kosten sogar um den Faktor 30 bis 40 im Vergleich zur Freileitung erhöhen.

 

Nach dem Netzentwicklungsplan mit 2100 km HGÜ-Trassen (s. Blog [15]) beliefen sich somit die Kosten für HGÜ-Freileitungen auf 3.15 Milliarden €, für HGÜ-Erdverkabelung aber schon auf 16.8 Milliarden €!

 

Die Gesamtkosten nur für den Netz-Leitungsausbau stiegen damit alleine schon von
20 Milliarden (NEP) auf 33.65 Milliarden Euro!

 

 

* In Mathematik und Technik eine auf Sicherheit bedachte Annahme, die unbekannten 
   Faktoren durch Einbeziehung höherer Werte, als sie tatsächlich aufzutreten erwartet
   werden,
im Vorhinein Rechnung trägt.
 

** Elektrischer Strom wird in Deutschland seit dem Jahr 2000 an der Strombörse EEX
    in Leipzig /61/ in Zeit-Kontingenten mit konstanter Leistung von 1 MW/h gehandelt,
    z.B. in 24-h-Blöcken oder 12-h-Blöcken.  

*** In diesem Artikel wird mit "konventionellem" Strom jede Art der Stromerzeugung
     zusammen gefasst (auch Kernenergie), die nicht auf regenerativen Energieträgern
     beruht.

(1) Ausgewertete Großprojekte:
     "Nürburgring 2009", Elbphilharmonie, Berliner Flughafen BER, "Stuttgart 21",
      Hochmoselbrücke und Kernkraftwerk Olkiluoto 3 in Finnland. 

(2) UHV: Ultra High Voltage - Höchstspannung in Deutschland Drehstrom 380 kV
      und für Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung 500 kV (neu) 

Energiewende in Deutschland im Jahr 2012  [15]

 

Die deutsche Energiewende ist eine gewaltige Herausforderung und beinhaltet neben Chancen für einen Energiemix mit neuen Schwerpunkten und für ein modernisiertes, effizienteres Stromnetz, erhebliche Risiken für eine sichere Energieversorgung, für die Entwicklung der Strompreise und damit insgesamt für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft - Auswirkungen, die in ihrer Tragweite wegen des langfristigen Zeithorizonts von ca. einem halbem Jahrhundert überhaupt nicht absehbar sind.

 

Am 19.12.2012 hatte das Bundeskabinett den ersten Monitoring-Bericht zur Energiewende mit dem Titel "Energie der Zukunft" verabschiedet. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Generationenaufgabe Energiewende vorangekommen ist,
es jedoch weitere Herausforderungen zu meistern gilt
/49/.

 

Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler:
"Zentral ist, dass die Versorgung mit Energie auch in Zukunft sicher und vor allem bezahlbar bleibt. Zurecht warnen die Experten vor steigenden Kosten, auch durch den Ausbau der Erneuerbaren. Das unterstreicht, wie bedeutend die innerhalb der Bundesregierung verabredete Neuausrichtung der bisherigen Förderung ist." /49/
(vergl. auch Blog-Beitrag [11])  

 

Bundesumweltminister Peter Altmaier:
"Die Energiewende ist ein Generationenprojekt. Sie ist das größte Infrastrukturprojekt seit dem Wiederaufbau unseres Landes nach dem Krieg." /49/ 

 

Hauptziele der derzeitigen Bundesregierung für die Energiewende sind dabei:
 

1.       Treibhausgas-Emission: CO2-Ruduktion
2.       Energieeffizienz: Energiesparen – Brutto-Stromverbrauch reduzieren

3.       Ausbau erneuerbarer Energieträger: Schwerpunkt Offshore-Windparks

4.       Ausbau der Stromnetze: Netzentwicklungsplan /50/ (Punkt 1 - 4) 

5.       Strom-Regelreserve: Gesicherte Reservemarge*  

 

Nr.

Ziele der Energiewende /50/

Ziel 2012
/50/

Ergebnis 2012
/51/

1

CO2-Reduktion (1)

-29.3 %

-24.7 %

2

Brutto-Stromverbrauch reduzieren (2)

-3.3 %

-1.9 %

3

Erneuerbare Energien (3)

12.5 %

23.6 %

4

Stromnetz-Ausbau (4) /53/

 1855 km**

ca. 14.5%***

5

Gesicherte Reservemarge (5) /52/

5 % /26/

 5.8 %   (6.6 % 2011)

 

Kommentar:

 

Generelle Bewertung:
 

Die Reihenfolge der Hauptziele der Energiewende ist aus den Monitoring-Berichten  der Bundesregierung übernommen /51, 52/, wobei es schon erstaunt, ausgerechnet die Reduktion von Treibhausgasen noch auf Platz 1 zu sehen, obwohl klar sein musste, dass die CO2-Emissionen durch die gleichzeitige Abschaltung von 8 Kernkraftwerken unweigerlich zu einer Erhöhung führen würde, da die erforderliche elektrische Leistung für die Grundlast nun vermehrt durch fossile Kraftwerke ausgeglichen werden musste.
CO2-Reduktion ist kein spezifisches Ziel der Energiewende, sie gab es schon lange vorher! 

 

Stromverbrauch reduzieren auf Platz 2 ist ebenfalls kein spezifisches Ziel der Energiewende, sondern Bemühungen zu dieser stets sinnvollen Maßnahme laufen schon mindestens seit 15 Jahren in fast allen Bereichen von Industrie und privaten Haushalten, nicht zuletzt deswegen weil der Strompreis durch immer weitere politisch initiierte Abgaben, insbesondere die EEG-Umlage, stetig und überproportional gestiegen ist!  

 

Der Strompreis gehört nicht zum Zielhorizont der Energiewende, wird aber in den Monitoring-Berichten als wichtiger Bestandteil aufgenommen und man kann im ersten Monitoring-Bericht 2012 klar eine kritische Sicht der unabhängigen Kommission erkennen:
"Im Jahr 2011 sind – wie bereits in den Vorjahren – die Verbraucherpreise für Energie und damit die Energiekosten für Haushalte und Unternehmen zum Teil erheblich angestiegen. Auch der Anteil der Energiekosten an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung ist gestiegen. Wenn auch in Einzelfällen die Belastungsfähigkeit   bestimmter Verbraucher
gruppen mit Energiekosten an Grenzen stößt, war insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit beziehungsweise die Bezahlbarkeit der Energieversorgung gewährleistet." /50/

Die "Bezahlbarkeit" ist dabei nicht definiert - im Gegenteil - die deutschen Endstrompreise sind seit vielen Jahren im europäischen Vergleich viel zu hoch !


Ausbau Erneuerbarer Energien:
 

Der Ausbau erneuerbarer Energieträger, der vor der Energiewende in einem angepassten, moderateren  Zeittakt schon lange stattfand, wurde im Jahr 2012 forciert vorangetrieben: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch ist im Jahr 2012 auf 23,6 Prozent gestiegen und stellt derzeit den zweitgrößten Stromerzeuger in Deutschland nach der Braunkohle dar /50/.

 

Damit liegt deren Ausbau im Strombereich über dem Mindestzielkurs des Energiekonzeptes der Bundesregierung /49/ (siehe Grafik), was jedoch große Nachteile für die nicht synchron laufende Netzanbindung mit sich bringt. Der Netzausbau ist technisch komplex, bedarf langwieriger Genehmigungsverfahren, ist also zeitintensiv und stellt damit die Achilles-Verse der Energiewende dar!
Die Folge ist ein Überangebot an erneuerbaren Energiekraftwerken, deren Kapazität zum Teil nicht genutzt werden kann, da sie nicht ins vorhanden Stromnetz eingespeist werden kann.

 

Die starke Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energieträger, im Wesentlichen Windenergie und Fotovoltaik gleicht zunehmend einer Monokultur in der Landwirtschaft, da wegen der geringen Energiedichte der eingesetzten Primärenergien ein gewaltiger Flächenbedarf notwendig ist und daher in der Landschaft auch häufig wertvolles Ackerland zunehmend verbraucht wird (siehe Grafik) .

Dies ist angesichts einer dramatisch steigenden und zunehmend von Hunger bedrohten Weltbevölkerung ein enormer (eine Milliarde Menschen hungern weltweit), fast schon zynischer Luxus, den sich Deutschland mit seiner ideologischen Energiewende leistet.

 

Natürlich wird sehr schnell klar, dass in einem so dicht besiedelten Industrieland wie Deutschland der Bedarf an Landflächen viel zu groß wäre, um die gesamte Kernkraftwerks-Leistung von 21130 MW (17 KKW) durch landgebundene regenerative Energieträger zu ersetzen.

Zudem stößt auch in vielen betroffenen, meist ländlichen Regionen bei der Bevölkerung die Errichtung von immer größeren Windparks durchaus auf deutliche Ablehnung nach dem in Deutschland vorherrschenden 'Nimby'-Prinzip: "Energiewende ja - aber nicht vor meiner Haustür!" In diesem Kontext ist insbesondere die deutsche Initiative "Gegenwind" /56/ sowie die länderübergreifende European Plattform Against Windfarms (EPAW) /57/ hervorzuheben.
 

Aus diesen Gründen und wegen der erhöhten durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten(#) auf offenem Meer (8 bis 9 m/s) im Vergleich zum deutschen Festland (5.5 bis 6.5 m/s) /58/sowie der größeren Konstanz der Windströmung, wurde ein besonders forcierter Ausbau von Offshore-Parks in der deutschen Nord- und Ostsee betrieben/49, 50/. 

 

 

Ausbau der Stromnetze:

Um den Umstieg auf die erneuerbaren Energien zu ermöglichen und um gleichzeitig die hohe Versorgungssicherheit garantieren zu können, ist ein Ausbau der Höchstspannungsnetze (380 kV) dringend geboten, so die Kommission im ersten Monitoring-Bericht /50/.

 

Ausbau des vorhandenen Übertragungsnetzes:

 

Der Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes (6) insbesondere auf der obersten Höchstspannungsebene von 380 kV, die für mittlere Entfernungen bis ca. 250 km geeignet ist, erfolgt unabhängig von der Energiewende bereits seit 2009 nach dem Energieleitungsausbaugesetzt (EnLAG) /53/ und wird fast unbemerkt von der Öffentlichkeit und weitgehend ohne größere Bürgerproteste ständig durchgeführt.


Diese Ausbaumaßnahmen des Höchstspannungsnetzes tragen dem steigenden Energiebedarf von Ballungszentren Rechnung und sind gleichwohl nach der Energiewende in einigen Regionen vorrangig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, die in einem zunehmend volatiler werdenden Korridor, verursacht durch den Abbau grundlastfähiger Kraftwerke (Kernkraft, Gaskraftwerke) und dem  gleichzeitigen Ausbau
regenerativer Energieträger, deren Verfügbarkeit zeitlich nicht konstant und schwer vorhersehbarer ist, "ein vermehrtes Eingreifen der Übertragungsnetzbetreiber (wie im Winter 2012/2013) erforderlich macht" /51/!
Auf der Ebene des Startnetzes sind für rund 1.200 km Optimierungs- und Verstärkungs-Maßnahmen in bestehenden Trassen sowie rund 700 km Trassenneubau geplant, die mit ca. 5 Milliarden Euro beziffert werden /59/. 

 

Der Netzentwicklungsplan

 

Wegen des überproportionalen Ausbaus von Windenergie in Offshore-Parks  in der deutschen Nord- und Ostsee im Rahmen der Energiewende (weniger Bürgerproteste und mehr Wind), wurde zusätzlich zum konventionellen Netzausbau nach EnLAG ein Netzentwicklungsplan (NEP) erforderlich, dessen Zielsetzung es ist, den ganz im Norden produzierten Strom in die Mitte und den Süden Deutschlands zu transportieren, wo er in den Haupt-Ballungszentren und ausgedehnten Industriestandorten vorwiegend benötigt wird
(70% des elektrischen Stromes verbraucht die deutsche Industrie!).
 

Dies ist ein klarer Nachteil dieses im Norden quasi zentralisierten Energiekonzepts und zeigt einmal mehr, dass sich physikalische Tatsachen eben nicht nach dem politischen Willen richten! Der Wind weht eben nicht gerade dort, wo er benötigt würde !

 

Der Netzentwicklungsplan 2012 zeigt auf, welche Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, zur Verstärkung und zum Ausbau des deutschen Höchstspannungsnetzes für die Jahre 2022 und 2032 für einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb erforderlich sind. 

 

Die  vier  deutschen  Übertragungsnetzbetreiber  (ÜNB)  50Hertz, Amperion, TenneT  TSO und  TransnetBW  sind  damit  dem  gesetzlich festgeschriebenen Auftrag gemäß novelliertem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) gefolgt.
Mit der Veröffentlichung des ersten Entwurfs zum NEP 2012 am 30. Mai 2012 wurde ein Meilenstein auf  dem  Weg  zu  einer  modernen  und  nachhaltigen  deutschen Energieinfrastruktur erreicht - so die Netzbetreiber/59/, die an dem Ausbau Milliarden verdienen werden.
"Alle interessierten (Bürger) hatten daraufhin sechs Wochen Gelegenheit, Stellung zu beziehen und so am NEP mitzuwirken".
6 Wochen sind natürlich nur ein Alibi-Zeitraum, in einer so kurzen Zeitspanne konnte wirklich fundierte Kritik am Prinzip des Vorhabens erst gar nicht aufkommen!
"Über 2.000 Stellungnahmen zeigen das große Interesse der Öffentlichkeit, sich aktiv in den Prozess einzubringen. Sie haben dazu beigetragen, den NEP 2012 qualitativ weiter zu entwickeln. Mit der nun vorliegenden überarbeiteten Fassung, in die die Ergebnisse der Konsultation eingeflossen sind, wird dieser Netzentwicklungsplan nun vervollständigt"
/59/.

 

Die Hauptziele des NEP 2012 sind in den folgenden Punkten zusammengefasst: 

 

  • In bestehenden Trassen von rund 2.800 km werden neue Leitungen benötigt.
  • Auf einer Länge von rund 1.300 km ist eine Um- bzw. Zubeseilung auf bestehendem Gestänge (Strommasten) erforderlich.
  • AC- auf DC-Betrieb ist auf einer Strecke von rund 300 km geplant.
  • Zusätzlich werden vier DC-Übertragungskorridore (HGÜ) mit einer Trassenlänge von rund 2.100 km und einer Übertragungskapazität in Nord-Süd-Richtung von 10 GW vorgesehen.
  • Der Trassenneubau beträgt rund 1.700 km.
  • Die Investitionen für die Netzmaßnahmen inklusive des Startnetzes belaufen sich auf rund 20 Mrd. € (ohne Verkabelung)! /59/

 

"Neue HGÜ-Trassen, die den Strom von den Erzeugern im Norden auf vier zentralen Korridoren (sogenannten „Strom-Autobahnen“) zu den Verbrauchszentren in Deutschland transportieren, werden einen zentralen Pfeiler der neuen deutschen Netzinfrastruktur bilden.

Dabei wird auf  bestehende (hoch entwickelte) Infrastruktur an den Einspeisepunkten der Kernkraftwerksstandorte zurückgegriffen."
Für die unterschiedlichen Szenarien wurde ein HGÜ-Trassenneubaubedarf zwischen

1.800 km bei einer Übertragungsleistung von 10 GW (Szenario A) und
2.400 bei einer Übertragungsleistung von bis zu 20 GW (Szenario
C) berechnet /59/.

 

Die HGÜ-Leitungen in Deutschland werden ein neues, oberes Höchstspannungs-Level  von  500 kV (bisher oberes Limit 380 kV Wechselstrom) haben und sind über Distanzen von 1000 km weltweit nur wenig  erprobt (z.B. in Südafrika 1410 km mit 533 kV).
 

Diese gewaltigen Maßnahmen im Stromnetz, die einen gigantischen Eingriff in Landschaft und Infrastruktur bedeuten, sind nur durch die fragwürdige Förderung der Offshore-Parks nötig geworden, die insbesondere im Konfliktfall praktisch nicht zu verteidigen wären und damit das sichere AUS für die deutsche Stromversorgung bedeuten würden (dazu später mehr in einem weiteren Blog-Beitrag).

 

 


(1) Im Vergleich zu den Emissionen 1990
(2) Im Vergleich zu 2008
(3) Anteil an der gesamtem Stromerzeugung
(4) Nach dem Energieleitungsausbaugesetz EnLAG von 2009 (Höchstspannung 380 kV)
    /53/

(5) Permanenter Zielwert 5 % (Minimum) für eine gesicherte Stromversorgung von der
    ENTSOE /26/ festgelegt
(6) Übertagungsnetze in Deutschland: Höchstspannung 220 kV und 380 kV
    (Zum Verständnis des Unterschieds zwischen Übertragung und Verteilung des
     elektrischen Stromes, sowie der Komplexität von Stromnetzen, empfehlen wir
     besonders den TrainWare-Kurs:
     TW4.ED.005 Electrical Transmission and Distribution
 


*Von TrainWare ergänzt, nicht direkt in /49/ zahlenmäßig berücksichtigt
** Ziel insgesamt bis 2020
***realisiert
# in 50 Meter Höhe über Land oder Meeresspiegel
HGÜ: Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (s. genauer unter Abkürzungen)    

MWp: Mega-Watt peak „Spitze“: nicht normgerechte Bezeichnung für die Spitzenleistungvon Solarzellen (s. Abkürzungen)
'Nimby': 'Not in my backyard' - Nicht in meinem Hinterhof, nicht in meinem Garten, etc.   

27.12.2012 Japan kündigt Bau neuer Kernkraftwerke an [14]

 

Direkt nach seiner gestrigen Amtsübernahme kündigt der neue japanische Ministerpräsident Shinzo Abe, der mit seiner liberal-demokratischen Partei bereits von 2006 bis 2007 als Premier regiert hatte und als Befürworter der Kernenergie gilt, neben der Wiederinbetriebnahme bestehender KKW auch den Bau weiterer neuer Kernkraftwerke an.

 

Shinzo Abe sagte bei einem Besuch in Fukushima Daiichi:

"Fukushima Daiichi war nicht in der Lage, die Energiequelle zu sichern, nachdem der Tsunami die Gegend getroffen hatte, aber das Atomkraftwerk Fukushima Daini (ein anderes, nur zehn Kilometer südlich vom Unglücksreaktor gelegenes Kernkraftwerk) war dazu in der Lage. Solch einen Unterschied sollten wir berücksichtigen."

 

Gleichzeitig kündigte Industrieminister Toshimitsu Motegi den Ausbau erneuerbarer Energieträger an, eine sinnvolle Entscheidung, die in Kombination mit der Kernenergie seit Jahren vom derzeitigen amerikanischen Energieminister und Nobelpreisträger für Physik Steven Chu /1/ gefördert wird und als generelle energiepolitische Strategie von TrainWare Consulting nachdrücklich unterstützt wird (s. auch unsere Seite "Nuclear and Renewable Energy"). 

 

Derzeit sind wieder 6 von 54 japanischen Reaktoren nach ausgiebigen Sicherheitsprüfungen und weiteren Nachrüstungen in Betrieb.

 

 

Kommentar:

 

Vor dem Atomunfall in Fukushima hatten Kernkraftwerke in Japan zu etwa 30 Prozent zur Stromversorgung des Landes beigetragen. Da in der Folge des GAUs alle Kernkraftwerke zu Inspektions- und Wartungsarbeiten heruntergefahren wurden, importiert das Land seither in erheblichem Ausmaß Gas und Öl für (veraltete) Wärmekraftwerke.
Diese hohen Energiekosten belasten die Wirtschaft erheblich.

 

Schon im Wahlkampf hatte Shinzo Abe versprochen, den von der Vorgänger-Regierung unter dem linksgerichteten Premier Yoshihiko Noda proklamierten Atomausstieg bis 2040, wieder rückgängig zu machen, da die teuren Energieimporte auf Dauer für Japan untragbar seien.

 

 

Neue Reaktoren in Japan der Generation III+

 

Diese neuen Reaktoren würden sich komplett von denen im Unglücks-Kraftwerk Fukushima Daiichi unterscheiden, sagte Abe am Montag bei einem Besuch der Anlage.

"Wir werden sie mit der Zustimmung, die wir vom japanischen Volk erhalten haben, bauen." Abe gewann die Wahl 2012 mit einer absoluten Mehrheit von 61,25 % (294 von 480 Sitzen im japanischen Parlament !), auf die er sich klar berufen kann.

 

Es werden Reaktoren der Generation III+ sein /47/, die sich durch nochmals erhöhte,  Sicherheits-Standards auszeichnen, als weltweit erste Generation III-Anlage wird ein EPR (Evolutionary Pressurized Water Reactor) /48/ in Olkiluoto, Finnland (OL3) seit 2005 gebaut.

 

 

Generelle Bewertung:

 

Während in Deutschland den Energie-Konzernen langsam die Existenzgrundlage entzogen wird, weil rentable und abgeschriebene Kernkraftwerke völlig unnötig stillgelegt werden müssen und der Strompreis aufgrund eines zu schnell wachsenden zeitweisen Überangebots an Strom aus regenerativen Energieträgern ständig weiter fällt, während die Kosten für den Verbraucher als Folge der "Energiewende" ständig erheblich weiter steigen, werden in Japan, wo das eigentliche Desaster stattfand,
3 Jahre nach Fukushima mit großer Zustimmung der Bevölkerung schon wieder KWW-Neubauten geplant.

 

"Energiewende einmal anders herum" ! 

 

 

Fukushima Daiichi: ichi = jap. 'eins' (Unglücksanlage, Standort mit 4 SWR-Blöcken) 

Fukushima Daini:      ni = jap. 'zwei' (Kernkraftanlage, Standort mit 4 SWR-Blöcken) 

 

23.07.2012 Abschlussberichte der Fukushima-Kommissionen [13]  

 

05.07.2012     Bericht der Unabhängigen Parlamentarischen Untersuchungskommission
                       (NAIIC)1   über die Reaktorkatastrophe von Fukushima /39/

 

23.07.2012     Bericht der Fukushima-Kommission der japanischen Regierung /40/ 

 

An­fang Juli 2012 über­reich­te die im De­zem­ber 2011 vom japanischen Parlament ein­ge­setz­te un­ab­hän­gi­ge Kom­mis­si­on zur Un­ter­su­chung der Re­ak­tor­ka­ta­stro­phe von
Fu­kus­hi­ma (NAIIC) bei­den Häu­sern des ja­pa­ni­schen Par­la­ments ihren Be­richt
"The National Diet of Japan".

In der englisch-sprachigen Kurzfassung (88 S.) /39/ des 641 Seiten starken Berichts wird die klare Schlussfolgerung gezogen, dass die Katastrophe in Fukushima vermeidbar gewesen wäre!

Dem Kurz­be­richt ist eine Bot­schaft des Kom­mis­si­ons­vor­sit­zen­den Kiyo­shi KURO­KA­WA vor­an­ge­stellt, die an Deut­lich­keit nicht zu überbieten ist:

"Wenn auch durch das ver­hee­ren­de Erd­be­ben und den Tsu­na­mi aus­ge­löst, kann der nachfolgende Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi nicht als Naturkatastrophe angesehen werden. Es war eine hochgradig von Menschenhand ­ge­mach­te Katastrophe, die vorhersehbar und vermeidbar gewesen wäre und deren Fol­gen über­dies durch ein wirk­sa­me­res mensch­li­ches Eingreifen beherrschbar gewesen wären".
(Übersetzung TrainWare Consulting aus /39/)

 

Die Katastrophe sei das Ergebnis von Verwicklungen zwischen der Regierung, der Atomaufsicht und dem Betreiber TEPCO(2) und deren geheimer Absprachen, Organisationen die unbedingt und überall weltweit unabhängig sein und agieren müssen.  Obwohl allen das Risiko bekannt gewesen sei und man gewusst habe, dass das KKW Fukushima nicht den notwendigen Sicherheitsanforderungen entspreche und daher einem solchen Erdbeben und Tsunami nicht standhalten konnte, sei nichts unternommen worden !
 

Die Untersuchung habe eine „nicht verzeihbare Arroganz und Ignoranz“ bei den Verantwortlichen zutage gefördert. Der Reaktorunfall in Fukushima sei das Ergebnis von Abstimmungsfehlern zwischen Regierung, Aufsichtsbehörden und TEPCO sowie eines Mangels an Führung gewesen.

 

Schwere Vorwürfe erhob die NAIIC-Kommission insbesondere gegen TEPCO: Der Betreiber habe seine Mitarbeiter weder ausreichend auf Unfälle vorbereitet und geschult, noch habe es ausreichend klare Anweisungen vor Ort zum Zeitpunkt der Katastrophe gegeben.

 

Nach der Reaktor-Katastrophe habe sich die Lage deshalb weiter verschlimmert, weil das Krisenmanagement der Zentralregierung in Tokio und der betroffenen Behörden versagt habe. Deren Verantwortlichkeiten und Aufgaben seien unklar gewesen. Die Aufsichtsbehörden hatten es jahrelang versäumt, geeignete Maßnahmen für solche Krisenfälle einzuführen (Off-Site Measures), was zum Chaos bei der Evakuierung der im Umkreis betroffenen Bevölkerung beigetragen habe.

 

Kommentar:

 

Unterwürfigkeits-Kultur in Japan:

 

Nach Kuro­ka­was Aus­sa­ge lie­gen tie­fe­re Ur­sa­chen der Re­ak­tor­ka­ta­stro­phe in den kul­tu­rel­len Kon­ven­tio­nen Ja­pans, etwa im re­flex­ar­ti­gen Ge­hor­sam, der Nei­gung, Au­to­ri­tä­ten nicht in Frage zu stel­len und "das Pro­gramm un­be­irrt wei­ter­zu­füh­ren", dem Gruppen-Verhalten der Japaner und der In­su­la­ri­tät /39/.


Die Unterwürfigkeits-Kultur der Japaner, die ihren Ursprung im absoluten Gehorsam der Samurai hat /41/ und sich auch heute noch im täglichen Leben in graduell abgestuften, tiefen Verbeugungen vor ranghöheren Personen, älteren Menschen oder abhängigen Geschäftspartnern augenfällig widerspiegelt /42/, muss als tiefere Ursache für das Desaster von Fukushima entlarvt werden!
(siehe Foto rechts: Kurokawa überreicht Abschlussbericht)

 

Daher wurde eine nach internationalen Standards der IAEA (INSAG-10) und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtete Sicherheits-Philosophie, wie in westlichen Ländern selbstverständlich (z.B. EPR-Projekt)/43/, ausgerechnet in Japan - im Land des Kaizen, des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses - nicht in gleichem Maße in den Kernkraftwerken implementiert und vor allem ein offener Umgang mit Sicherheitsproblemen sowie eine verpflichtende Berichterstattung beim Betriebspersonal völlig unzureichend geschult!

 

Nachbauten ausländischer Technologie in Japan: 

 

Nachahmen und Nachbauen: Die Antriebsfeder des  japanischen Fortschritts

 

Seit den 60-ger Jahren erlebte die japanische Industrie einen beispiellosen Auftrieb indem sie westliche Technologien adaptierte und in vereinfachten Produktionsprozessen zu günstigen Preisen auf den Markt brachte.

Das beste Beispiel dafür ist die Automobilindustrie, die zwar wirtschaftlich erfolgreich ist, jedoch beständig (trotz Kaizen) Qualitätsmängel aufweist, was sich bis heute in erheblichen Rückrufaktionen (z.B. Toyota) teilweise millionenfach manifestiert.

 

Bei Kernkraftwerken jedoch eine verheerende Strategie!

 

In einer Zeit hoch­flie­gen­den ja­pa­ni­schen Selbstbewusstseins hatte eine eng mit­ein­an­der ver­knüpf­te Elite mit enor­men fi­nan­zi­el­len Res­sour­cen nur wenig In­ter­es­se an allem, was "nicht hier ent­wi­ckelt wor­den" war. Die­ser Hoch­mut wurde durch die Men­ta­li­tät der ja­pa­ni­schen Bü­ro­kra­tie ver­stärkt, die es als erste Pflicht jedes ein­zel­nen Bü­ro­kra­ten an­sieht, die In­ter­es­sen sei­ner Be­hör­de zu wah­ren. Im schlimms­ten Fall führ­te dies dazu, dass Bü­ro­kra­ten Or­ga­ni­sa­ti­ons­in­ter­es­sen den Vor­rang vor öf­fent­li­cher Si­cher­heit gaben, kri­ti­siert Kuro­ka­wa /39/.

Nur vor dem Hin­ter­grund die­ser Men­ta­li­tät sei zu ver­ste­hen, wie Ja­pans Atom­in­dus­trie ver­säumt habe, aus den Un­fäl­len von Three Mile Is­land (TMI-2) und Tscher­no­byl zu ler­nen, und wie es ak­zep­tier­te Pra­xis ge­wor­den sei, Re­gu­lie­rungs­ver­su­chen zu wi­der­stre­ben und klei­ne­re Un­fäl­le zu ver­tu­schen.

 

1995 hat der japanische Hersteller von Brennelementen Nuclear Fuel Industries (NFI) für die Verbesserung der Betriebssicherheit von SWR bei der Siemens AG eine aktuelle Version des Fortschrittlichen Nuklear-Rechners (FNR) /44/ erworben und ein japanisches Team zum Training nach Deutschland geschickt.

Das in Deutschland schon damals seit mehr als einer Dekade erprobte Software-System zur präzisen Überwachung aktueller und zur Vorhersage von zukünftigen Kernzuständen beim SWR erhöht sowohl die Sicherheit, als auch die Verfügbarkeit der Anlagen.

  

Dies war zwar ein positiver Beitrag (von NFI) zur Erhöhung der Sicherheit japanischer Kernkraftwerke, jedoch muss nachträglich (nach Fukushima) bedenklich stimmen, dass Japan als Hochtechnologie-Nation in 40 Jahren Betrieb kerntechnischer Anlagen kein gleichwertiges System selbst entwickelt hatte. 


Ignoranz TEPCOs gegenüber Warnungen internationaler Experten 

 

Wichtige Sicherheits-Nachrüstungen, die schon lange weltweit zum Standard gehören, wurden in Japan ohne dass die Öffentlichkeit davon wusste, aus Kostengründen und beispielloser Ignoranz (insbesondere auch bei Tepco) einfach nicht durchgeführt /39/.

 

Der schwerwiegendste Sicherheitsmangel und ein unverantwortliches Versäumnis des Betreibers Tepco stellt jedoch das völlige Fehlen von autokatalytischen Rekombinatoren (PAR) dar /32/, die in deutschen Anlagen Pflicht sind, und deren Vorhandensein mit 100-prozentiger Sicherheit ein Explosion der Containments und der Reaktorgebäude in den Blöcken 1-3 verhindert hätte. (siehe auch [2])

Schweizer Ingenieure der Firma "Elektrowatt" hatten Tepco schon vor 20 Jahren (1992) exakt vor einem Szenario gewarnt (Long LOOP aufgrund eines Tsunamis), dass am 11.03.2011 eingetreten war /33/.
[LOOP: Loss of Offsite Power - Totalverlust der Stromversorgung aus dem Netz]

Sie boten in erfolglosen Vorstellungen und Verhandlungen mit Tepco und japanischen Regierungsvertretern ein Filtersystem an, dass in der Lage ist, radioaktive Stoffe beim Austritt aus dem Reaktor bis auf ungefährliche Restmengen fast vollständig herauszufiltern und aufzufangen. Bei gleichzeitiger Installation von PARs wäre durch Überhitzung entstehender Wasserstoff in harmloses Wasser zurück verwandelt worden.

 

Das Geniale an diesen Notaggregaten ist "sie funktionieren ohne Fremdenergie auch bei einem totalen Stromausfall allein aufgrund physikalischer Naturgesetze" /33/!

 

Selbst in einer Zeit (Anfang 2013), in der das Wiederanfahren einiger KKW in Japan dringend erforderlich geworden war, bliebt ein an den japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe gerichtetes Schreiben von TrainWare Consulting /45/, in dem die Notwendigkeit und die Vorteile von PARs erneut eindringlich dargelegt wurden, leider unbeantwortet.
Es bleibt um so unverständlicher, da  TrainWare Consulting ein eigens hierfür entwickeltes Fachpapier "Technical Notes: Passive Autocatalytic Recombiners" /46/ kostenfrei mitgeliefert hatte und seine weitere Beratungstätigkeit anbot.

Dieses Verhalten fällt offensichtlich weiterhin unter die schonungslose Analyse der japanischen Gesellschaft von Kiyoshi Kurakawa /39/ (s. weiter oben) und muss zukünftig durchbrochen werden, damit Vertrauen in die Beherrschbarkeit von Technologie zurück gewonnen werden kann.

 

Zusammenfassende Bewertung:

 

Der Großteil westlicher Medien und selbst namhafte deutsche Tageszeitungen und Magazine (mit Ausnahme des Focus), die schon seit langem in Negativ-Schlagzeilen zu Kernenergie-Themen einen Verkaufsschlager sehen, stellt die Ergebnisse der japanischen Untersuchungskommission /39/ als Bestätigung und sozusagen nachträgliche Rechtfertigung des deutschen Atomausstiegs dar.

 

Eine objektive Berichterstattung, die an der Sache orientiert ist,  sieht anders aus !


Im Bericht heißt es klar und deutlich: "Der GAU von Fukushima wäre vermeidbar gewesen" !


Der gegenteilige Schluss ist deshalb folgerichtig:

In Deutschland wäre ein vergleichbares Ereignis unmöglich, daher war der Atomausstieg unnötig, übereilt und die 'Energiewende' in der jetzigen Form unverantwortlich ! 

  

 

 

(1)NAIIC: Nu­cle­ar Ac­ci­dent In­de­pen­dent In­ves­ti­ga­ti­on Com­mis­si­on
(2)TEPCO: Tokio Electric Power Corporation
 

05.07.2012 Erstes Kernkraftwerk in Japan wieder am Netz  [12]

 

Japan produziert ab Donnerstag, den 05.07.2012 zum ersten Mal seit der Katastrophe von Fukushima vor gut 15 Monaten wieder Atomstrom.
Im Kernkraftwerk Oi, das auf der Hauptinsel Honshu an der Westküste liegt, wurde heute  Block 3 (einer von 4 Druckwasser-Reaktoren) mit einer elektrischen Nettoleistung von 1127 MW nach eingehenden Sicherheitsüberprüfungen aufgrund einer Regierungsentscheidung unter Premierminister Yoshihiko Noda (DPJ)(2) vom Betreiber Kansai Electric Power (KEPCO) wieder angefahren, um im Hochsommer drohende Stromausfälle in der Industrieregion Osaka zu verhindern.
Ab Montag, den 09.07.12 soll Reaktor 3 wieder mit voller Kapazität Strom erzeugen und der baugleiche Reaktor 4 (beide Mitsubishi 4-Loop Anlagen, Nachbauten des Ursprungs-Reaktors Westinghouse  M412, Block 1 und 2) werde dann am 18. Juli hochgefahren.   

 

Bis zum Unglück in Fukushima deckten 54 Kernkraftwerke 2011 in Japan rund 30 Prozent des Strombedarfs. Zuletzt waren alle KKWs abgeschaltet, entweder wegen der nun verfügten generellen Sicherheitsüberprüfungen oder weil Reaktoren in weiter entfernten Gebieten wegen technischen Wartungsarbeiten vom Netz gehen mussten.

 

Kommentar:

 

Diese nie gekannte Situation, die einem ad hoc-Ausstieg aus der Kernenergie gleich kam, entwickelte sich zu einer energetischen Zerreißprobe für Japan, da nun uralte Öl- und Kohlekraftwerke wieder reaktiviert werden mussten, um den Strombedarf annähernd zu decken - das eigentliche Desaster nach dem Sendai-Erdbeben, weil es die ohnehin seit Jahren rezessive Wirtschaft des rohstofflosen Landes extrem durch stark erhöhte Importe fossiler Brennstoffe seither stetig belastet!

 

Erstaunlicher Weise war ein solcher Energieträger-Austausch (Swap) überhaupt möglich, da Japan durch seine hohe Industrialisierung und gleichzeitige Rohstoff-Armut als einziges Land der Welt einen derartigen Notfallplan vorgesehen hat.

Eine Situation, die in jeder anderen großen Industrienation und insbesondere in Deutschland unmöglich wäre! 

 

Von den Klimazielen des Kyoto-Protokolls (1997) für die zweite Verpflichtungsperiode ab 2013 wird sich Japan ebenfalls weitgehend verabschieden müssen, da die veralteten fossilen Ersatzkraftwerke in erhöhtem Maße CO2 und auch Stickoxide (NOx) emittieren.

Wir möchten bezüglich des Einsatzes von Kohlekraftwerken an dieser Stelle nochmals mit Nachdruck darauf hinweisen, dass neben den atmosphärisch wirksamen Abgasen und Verbrennungsgiften wie Dioxine und Furane insbesondere auch erhebliche Mengen Radioaktivität ständig und 100 Mal höher als im Normalbetrieb eines Kernkraftwerks emittiert werden /1/ (TrainWare site 'Nuclear and Renewable Energy'), eine Tatsache, die weitgehend ignoriert wird und in keiner Pressemitteilung weder in Japan und schon gar nicht in Deutschland kommuniziert wird!!  

 

 (2) DPJ: Demokratische Partei Japans, "mitte-links" Partei, Neugründung 1998, mit dem
     Ziel Japan in ein Zwei-Parteien-System umzuwandeln (Vorbild: Groß-Britannien)
 

 

Stromkosten in Deutschland
03.06.2012 Altmaier: "Strom darf nicht zum Luxusgut werden"
 [11]


Bundesumweltminister Peter Altmaier will Geringverdiener vor den steigenden Kosten der Energiewende schützen.
Zudem will Altmaier nun überprüfen lassen, ob die Ziele und Vorgaben seines Ressorts für die Energiewende noch tragfähig sind.

 

Vizekanzler und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) warnte gar vor einem "Kampf um die Bezahlbarkeit von Energie". Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das die Kosten von Solardächern, Windrädern und Biogasanlagen per Zwangsumlage den Stromkunden aufbürdet, wolle er am liebsten abschaffen!

Schon jetzt können viele Familien in Deutschland ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen - die Energieversorger haben im vergangenen Jahr ca. 200.000 Langzeitarbeitslosen den Strom gesperrt ! (lt. Paritätischem Gesamtverband).


Eine vorläufige Prognose der Bundesnetzagentur besagt, dass der zur Subventionierung des Ökostroms erhobene Zuschlag in den kommenden zwölf Monaten auf 4,7 bis 5,3 Cent pro Kilowattstunde steigt. Derzeit liegt er bei 3,59 Cent. Darüber hinaus belasten auch die Kosten für den Netzausbau die Stromkunden.

 

Kommentar:

 

Peter Altmaier ist durchaus ein Gewinn für die Energiepolitik des Landes. Von Hause aus zwar auch Jurist, ist seine Herangehensweise jedoch weitgehend unideologisch und dafür pragmatisch und führt im Kern zu klareren Entscheidungen, da er sich von Fakten leiten lässt.

 

Die vordringlichsten Themen: Strompreis, Netzausbau, Solarförderung und Atommüll-Endlager stehen auf seiner Agenda bis September 2013 (Bundestagswahl).

Auch unpopuläre Einsichten werden von ihm klar benannt:
Das geplante Endlagersuchgesetz soll eine ergebnisoffene Standortbestimmung forciert ermöglichen, die dann aber auch von der Bevölkerung akzeptiert werden müsse und endlich die direkte Realisierung eines längst überfälliges Endlagers ermöglichen soll.

 

Vor allem aber will Altmaier mit Wirtschaftsminister Rösler gemeinsam die im Ausmaß nicht mehr zu rechtfertigende Überförderung der regenerativen Energien begrenzen – eine späte Einsicht, die jedoch eine Reihe von Fehlentwicklungen nicht so leicht rückgängig machen kann (Eigendynamik der Industrie, von Interessen und des Marktes).

 

Vom Bundesverband Erneuerbare Energie wurde Altmaier denn auch im September 2012 prompt vorgeworfen, den Ausbau der erneuerbaren Energien ‚unnötig’ zu bremsen und die Ausbauziele zurückzufahren/38/.

Genau dies ist aber die einzig sinnvoll gebotene Politik, sich klar an den Fakten zu orientieren und Fehlentwicklungen zum Wohle der Allgeneinheit auch durch unpopuläre Maßnahmen zu korrigieren!

 

Ausgangsposition Altmaiers sind die Prognosen zur Entwicklung des Stromverbrauchs:

"In keiner unserer Broschüren fehlt der Hinweis, dass 35 Prozent unseres Stroms bis zum Jahr 2020 aus erneuerbaren Energien stammen sollen. Ob wir dieses Ziel erreichen, und was wir dafür tun müssen, hängt jedoch erkennbar von der Frage ab, wie hoch der Stromverbrauch im Jahr 2020 überhaupt sein wird", sagte Altmaier. Nur wer das realistisch einschätzen könne, wisse auch, welche Maßnahmen zu ergreifen seien.

 

Für eine solch dringend überfällige klare Analyse bedurfte es eben unbedingt eines neuen Ministers, der die Sachlage mit dem nötigen Abstand zu der ursprünglich viel zu idealistischen Idee einer „totalen Energiewende“ beurteilen kann.

 

 

16.05.2012 Merkel entlässt Umweltminister Röttgen  [10]

 

"Von unersetzlich zu unbrauchbar"  


Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen in einer überraschend angesetzten Pressekonferenz heute entlassen.
Dem Bundesumweltministerium komme bei der Energiewende eine wichtige Rolle zu, als personellen Neuanfang dafür habe sie den derzeitigen Unions-Fraktionsgeschäftsführer Altmaier gebeten, das Ressort zu übernehmen.
 

Kommentar:

 

Röttgen war spätestens seit der verlorenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen (CDU 26%) schwer unter politischem Druck geraten,  jedoch war dies wohl für seine Entlassung nicht alleine ausschlaggebend, da er sich schon früh seit 2010 gegen die damals vernünftige Politik von Kanzlerin Merkel (Laufzeitverlängerung) stemmte und auch aktuell bei der CSU durch seine einseitig ablehnende Haltung gegenüber der Atomenergie als missliebig gilt.

 

Norbert Röttgen trägt wesentliche Verantwortung für das vorschnelle "Dreizehnte Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes" vom 06.06.2011 /24/, indem der Atomausstieg bis zu einem völlig unrealistischen Termin 2022 festgeschrieben ist. Er ist damit auch ursächlich und mit verantwortlich für die astronomischen Kosten, die durch eine extrem einseitige Hinwendung zu nicht permanent verfügbaren regenerativen Energien schon entstanden sind und in unverantwortlicher Weise erst recht noch entstehen werden.

Nach Berechnungen von TrainWare /36/würde die Energiewende in der geplanten Form Kosten von 1.5 Billionen Euro verursachen, dies wäre genauso viel, wie bisher in die Wiedervereinigung geflossen sind !!! 

 

Als Jurist hat Röttgen naturgemäß nur ein sehr eingeschränktes Verständnis von den komplexen physikalischen und technischen Zusammenhängen in Stromnetzen und Kraftwerken - was ihn jedoch nicht davon abhielt, statt einer besonnenen Herangehensweise an das schwierige Thema Energiewende, oft populistisch (gerne in Talk Shows) markige Behauptungen aufzustellen: z.B. "Deutschland werde aufgrund der Energiewende führend in Techniken regenerativer Energien werden".
In Wahrheit hatte uns China bei den lange bekannten Herstellungsverfahren von Windkraft-Anlagen und Fotovoltaik schon längst überholt, was sich schon bald durch diverse Meldungen über den Konkurs deutscher Unternehmen in diesen Branchen zeigen sollte.
 

 

Daher fordert TrainWare schon seit langem, dass in einem heute für die Zukunft des Landes so überaus wichtigen Schlüssel-Ressort ein Naturwissenschaftler als Minister gehört, der durch seine Fachkenntnis geprägt, mit Sicherheit auch weniger ideologisch agieren würde !! 

 

 13.02.2012 Deutschlands Stromnetz vor Beinahe-Kollaps  [9]


Im Februar 2012 stand Deutschlands Stromnetz nah am Kollaps:
Neun Gaskraftwerke vor allem in Süddeutschland wurden ganz oder teilweise aufgrund günstiger Gaslieferverträge, die eine plötzliches Abdrehen des Gasflusses zu Gunsten von Privatkunden beinhalteten, außer Betrieb genommen.
Nur Reservekraftwerke in Österreich (alte Ölkraftwerke - besonders unökologisch) und Notfallaktionen der Netzbetreiber verhinderten gerade noch den Zusammenbruch.

 

Es fehlten damals 1350 MW Erzeugungskapazität (ca. nur 1 Kernkraftwerk!) , mehr als die Notkraftwerke in Österreich leisten konnten und führte tatsächlich zu einer bisher nicht gekannten Destabilisierung des deutschen Netzes (Bundesnetzagentur).
Schon der Ausfall einer einzigen Höchstspannungsleitung oder eines wichtigen Transformators hätte in dieser Situation einen großen Stromausfall verursachen können. 

 

Kommentar:
 

Auch vor der Energiewende 06/2011 waren Gaskraftwerke, obwohl sie die umwelt-freundlichsten fossilen Energieträger sind, wegen ständig gestiegener Gaspreise nicht mehr sonderlich profitabel, weswegen oben genannte Liefervertrags-Konstrukte durchaus üblich wurden. 

Zwei Faktoren führten nun beschleunigt zu der prekären Situation im deutschen Stromnetz: 

1. Der forcierte Ausbau von Windkraftwerken ließ den Netto-Strompreis immer weiter  
    sinken, so dass Gaskraftwerke im unrentabler wurden

2. Acht Kernkraftwerke, welche die Grundlast rund um die Uhr mit sicherten, wurden
    auf einmal aus rein "ideologischen" Gründen ohne technische Notwendigkeit
    abgeschaltet!
    Die abgeschaltete Nettoleistung von
8422 MW liegt damit über dem Doppelten der
    gesamten installierten Stromleistung Portugals von 7400 MW!

 

In harten Wintern, heißen Sommern oder bei sonstig erhöhtem Strom-Bedarfsfall (z.B. durch erhöhte Industrieproduktion) kann es in der gegenwärtigen Situation immer wieder zu Netz-Engpässen bis hin zu einem großflächigen Stromausfall (Blackout) kommen. 

 

Blackout: 

Nichts trifft eine Industrienation so hart wie ein großflächiger Stromausfall (Blackout)!

Besonders gravierend wird es, wenn der Blackout längere Zeit andauert:
 

  • Dann laufen auch die Notstromaggregate, die wichtige Industrien und Einrichtungen (z.B. Krankenhäuser) für eine Übergangszeit mit Strom versorgen leer
  • Die volkswirtschaftlichen Kosten in Deutschland belaufen sich im gewichteten Mittel auf mindestens 8,50 EUR/kWh (2011) /37/
    Deutschland verbraucht ca. 1.6 Milliarden kWh/Tag, mittenhin entstünde ein Schaden von 13.6 Milliarden Euro!
  • Großflächige Stromausfälle erhöhen außerdem die Komplexität by der 'Recovery', der Wiederinbetriebnahme des Stromnetzes und führen dadurch zu weiterem Zeitverzug!
    (beim großen Northeast Blackout 2003 in Nordamerika dauerte es z.T. 5 Tage bis sämtliche Teilnetze wieder vollständig Elektrizität lieferten, selbst für New York City 2 Tage.

 

Es gibt also genug Gründe, alles zu tun um die Versorgungssicherheit mit absolutem Vorrang zu sichern! Und dazu gehören auch mindestens 2 Reserve-Kernkraftwerke, wie von TrainWare schon 2011 von der Bundesregierung gefordert /36/. 

 

31.08.2011 Bundesnetzagentur verzichtet auf Kernkraftwerk

                   als Kaltreserve  [8]            

 

Die Bundesnetzagentur unter ihrem derzeitigen Präsidenten Mathias Kurth verzichtet auf die Möglichkeit, eines der stillgelegten Kernkraftwerke als sogenannte Kaltreserve, eine Leistungs-Reserve für mögliche Stromengpässe im Winter zu nutzen.

 

Dies sei für die Stabilität des Netzbetriebs nicht erforderlich, da mehrere Kohlekraftwerke zur Verfügung stünden, die in Extremsituationen eine Reserveleistung von gut einem Gigawatt liefern könnten. Auch Kraftwerke in Österreich könnten im Notfall Strom liefern.

 

Kommentar:

 

Kaltreserven: 

Kaltreserven sind ausschließlich für den Bedarfsfall reservierte Groß-Kraftwerke, die

jederzeit betriebsbereit sind (Standby-Betrieb), aber nicht zur aktuellen Stromproduktion beitragen. Diese sind in allen Stromnetzen unverzichtbar, um schnell im Fall stark erhöhter (z.B. wetterbedingter) elektrischer Energienachfrage reagieren zu können, um einen Zusammenbruch der Stromversorgung wirksam zu verhindern.

 

 

Nukleare Kaltreserve:

Kernkraftwerke eignen sich besonders gut als Kaltreserve, da diese über eine hohe Gesamtleistung (bis 1400 MW in Deutschland), eine schnelle  Anfahrbereitschaft aus dem Standby-Betrieb und eine flexible Fahrweise auf ein benötigtes Leistungsniveau zu jeder beliebigen Zeit verfügen, ohne das Brennstoff weiter zugefügt werden muss (wie z.B. bei fossilen Kraftwerken).
 

Daher hat TrainWare Consulting  in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler [36] schon am 12.06.2011 vorgeschlagen, wenigstens 2 der modernsten Kernkraftwerke in Deutschland als Kaltreserve dauerhaft vorzusehen und damit auch die Tür zur Kernenergie nicht endgültig "zuzuschlagen".
 

Herr Minister Rösler wies in seinem Antwortschreiben vom 09.08.2011 ausdrücklich darauf hin, dass er sich für diesen Vorschlag in der Regierung eingesetzt habe und konnte immerhin durchsetzen, dass die Option für 1 KKW als mögliche Kaltreserve im Gesetz /24/ verankert wurde (auch jetzt noch prinzipiell möglich), die Entscheidung darüber jedoch der Bundesnetzagentur nach Bedarf vorbehalten bleibt.

 

Das Kernkraftwerk Philippsburg-1 (KKP-1) nahe Karlsruhe in Baden-Württemberg war hierzu zwischenzeitlich vorgesehen, da es als SWR besonders schnell in einen Lastwechsel-Folgebetrieb (Leistungsbedarfs-Änderungen) einbeziehbar und sein Standort ideal für die Versorgung der südlichen Bundesländer  Baden-Württemberg, Bayern sowie Hessen mit den größten Industrien  gewesen wäre.

 

Fossile Reserve-Kraftwerke:

 

Als konventionelle Kaltreserve für Ausfälle wurden von der Bundesnetzagentur für das Winterhalbjahr 2011/2012 folgende 5 fossil befeuerte Großkraftwerke bestimmt:


- Kraftwerk Mainz-Wiesbaden 2: Gas-Kombi (GuD*),              350 MW, Rheinland-Pfalz

- Großkraftwerk Mannheim (GKM), Block 3: Steinkohle,          220 MW,
                                                                                                         Baden-Württemberg

- Kraftwerk Ensdorf, Block 3: Steinkohle,                                 286 MW, Saarland
- Reservekraftwerk Freimann in München: Erdgas,                 106 MW, Bayern
- Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO): Mineralölprodukte         10 MW, Karlsruhe,   
                                                                                                        Baden-Württemberg

 

        

30.06.2011 Energiewende in Deutschland [7]

Deutscher Bundestag beschließt Atomausstieg bis 2022 

Deutschland steigt als erste der führenden Industrienationen "endgültig" aus der Kernenergie aus. Acht bereits abgeschaltete von den insgesamt 17 deutschen Kernkraftwerken bleiben damit weiterhin vom Netz, während die neun weiter im Betrieb befindlichen Reaktoren stufenweise bis 2022 abgeschaltet werden sollen.

 

Ein parteiübergreifender Konsens von CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen ermöglichte heute diesen historischen Parlamentsbeschluss zur Änderung des Atomgesetzes.
Abstimmungsergebnis: 513 Ja- und 79 Nein-Stimmen sowie 8 Enthaltungen.

 

Mit diesem beispiellosen Bundestags-Beschluss wird die erst im Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung für ausgewählte KKW  um bis zu 14 Jahre zurückgenommen und für jedes der verbleibenden neun Kernkraftwerke ein bestimmtes Abschaltdatum in Zweijahres-Intervallen ab 2015 festgelegt.

Reihenfolge der vorgesehenen Abschaltungstermine:
2015 Grafenrheinfeld (DWR),
2017 Gundremmingen B (SWR),
2019 Philippsburg 2 (DWR, modernste Vor-Konvoi-Anlage),
2021 Grohnde, Brokdorf (DWR) und Gundremmingen C (SWR),
2022 Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland (DWR) - die drei Konvoi-Anlagen*. 

 

Kommentar:

- Dies ist der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg !
 

Eine beispiellose Schaukelpolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundes- Umweltminister Norbert Röttgen, die zu einem nachhaltigen Vertrauensverlust für die schwarz-gelbe Koalition führt. Merkel und Röttgen vertreten nun den vollständigen Atomausstieg mit dem gleichen "überzeugenden Brustton", wie noch am 28.10.2010 (Bundestagsbeschluss) die technisch und vor allem klimapolitisch sinnvolle Laufzeitverlängerung aller 17 deutschen Kernkraftwerke.

 

Selbst FDP und CSU, bislang eher Garanten eines vernunftbetonten Widerspruchs, schlossen sich größtenteils unter derzeit opportunistischen Führungskräften den Befürwortern des Ausstiegs an.

Allerdings gab es durchaus beträchtliche Gegenstimmen (siehe Abstimmungsergebnis oben) - eine Minderheit, welche die technischen Fragen eher durchschaut oder sich der enormen Tragweite einer sicheren Energieversorgung bewusst ist.  

Michael Glos (CSU), früherer Bundeswirtschaftsminister, wollte sich der Kehrtwende in der Atompolitik aus einer Reihe von guten Gründen nicht anschließen. Er sei dagegen, sich so stark festzulegen, ohne die „Versorgungssicherheit zu bezahlbaren Preisen“ garantieren zu können. Zudem steige mit dem Ausstieg die CO2-Belastung,  denn man brauche verstärkt fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung, kritisierte Glos.

 

Der Ausstieg in dieser Form ist die größte Fehlentscheidung nach dem Zweiten Weltkrieg! 

 

  • Deutsche Kernkraftwerke gehören nachweislich zu den sichersten auf der Welt
  • Es gibt überhaupt keinen Grund sie vorzeitig abzuschalten
  • In Deutschland kann es keinen Tsunami wie in Japan geben
  • Kein deutsches KKW steht in Küstennähe, könnte also niemals überflutet werden
  • Deutsche Kernkraftwerke sind auf einem wesentlich höheren Sicherheitsniveau als die japanischen Nachbauten amerikanischer SWR /27/
  • Selbst bei einer hypothetischen Kernschmelze ist die Explosion des Containments* durch Wasserstoffentwicklung bei deutschen KKWs ausgeschlossen
  • Deutsche Kernkraftwerke sind lastwechsel-fähig und eignen sich daher besonders für die Grundlast in Kombination mit regenerativen Energieträgern /28/

 

Warum also jetzt die Kehrtwende zum Atomausstieg?

 

1. Umfrage von Infratest:  

   Nur 27% glauben die Kanzlerin handele wegen der Gefahr aus Kernenergie
     -     54% meinen die Kanzlerin handele aus Angst vor einer Wahlniederlage ! 

2. Ein Schachzug, um Grünen und SPD zukünftig den Wind aus den Segeln zu
    nehmen, oder wie der SPD-Vorsitzende Siegmar Gabriel formulierte:
    "aus Gründen des schieren Machterhalts" für CDU/CSU und FDP. 

 

*Siehe auch unter Abkürzungen und Erklärungen  

            

 06.06.2011 Gesetzentwurf:
 Dreizehntes Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes 
[6] 

 

Das Bundeskabinett hat am 6. Juni 2011 im Rahmen der Gesetze zur Energiewende auch den Entwurf für ein Dreizehntes Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes beschlossen /24/.

 

Die nuklearen Folgen der Ereignisse in Japan bedeuten einen Einschnitt - für Japan und die ganze Welt. Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Kernkraftwerken haben deshalb beschlossen, die Sicherheit aller Kernkraftwerke in Deutschland überprüfen zu lassen und im Rahmen eines gesamtgesellschaftlichen Dialogs unter Beteiligung der Ethikkommission "Sichere Energieversorgung" eine Neubewertung der Risiken der Nutzung der Kernenergie vorzunehmen. Der nunmehr vorgelegte Gesetzentwurf berücksichtigt die Ergebnisse dieser Prozesse und soll die Nutzung der Kernenergie zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität in Deutschland zum frühestmöglichen Zeitpunkt beenden.
 

Mit dem vom Kabinett verabschiedeten Entwurf sollen im Wesentlichen folgende Änderungen des Atomgesetzes  eingeführt werden:            

                

  • Die mit dem Elften Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes zusätzlich gewährten   Elektrizitätsmengen werden gestrichen.                   
  • Für die sieben ältesten Kernkraftwerke* und das Kernkraftwerk Krümmel wird mit   Inkrafttreten des geänderten Atomgesetzes die Berechtigung zum Leistungsbetrieb erlöschen.                   
  • Für die drei jüngsten Anlagen** erlischt die Genehmigung zum Leistungsbetrieb spätestens im Jahr 2022; für die übrigen Anlagen gestaffelt bis spätestens 2015/2017/2019/2021.                   
  • Die Übertragung von Elektrizitätsmengen bleibt – bei Beachtung der jeweiligen      Endzeitpunkte – weiterhin möglich.                   
  • Die Bundesnetzagentur hat darauf hingewiesen, dass aus Gründen der Netzstabilität in  den kommenden beiden Wintern zusätzliche Kraftwerkskapazität erforderlich ist. Deshalb soll eines der Kraftwerke, die nach dem Moratorium nicht wieder ans Netz gehen, noch bis Frühjahr 2013 als Reservekraftwerk zur Verfügung stehen können. Dies gilt allerdings nur dann, wenn konventionelle Reservekraftwerke nicht ausreichen, um Gefahren für Sicherheit und Stabilität der Stromversorgung abzuwenden. Hierzu wird die Bundesnetzagentur ermächtigt, falls sie es für notwendig erachtet, eines der genannten Kernkraftwerke als Reserve für die nächsten beiden Winterhalbjahre zu bestimmen /24/.

* Siehe vorherigen Blog zum Atom-Moratorium 

**KONVOI-Anlagen mit höchstem Sicherheitsstandard in Deutschland
  (Anmerkungen von TrainWare)

 

Kommentar:

 

Generelle Bewertung: 

Der Gesetzentwurf ist ein Armutszeugnis der schwarz-gelben Bundesregierung, da er inhaltlich weitgehend zum Ausstiegsgesetz der rot-grünen Koalition von 2002 zurückkehrt, ohne wesentliche neue Impulse oder Begründungen zu enthalten.

Dies ist kein Wunder, da es der derzeitigen Regierung nicht wirklich um die seriöse Klärung von Sicherheitsfragen wie z.B. dem Explosionsrisiko durch H2-Entwicklung ging, die im Zusammenhang mit Fukushima aufgetreten waren, sondern rein um das Durchsetzen einer augenblicklich opportunen politischen Haltung.

 

Abgeordnete unter Zeitdruck: 

Da der Gesetzentwurf schon am 30.06.2011 im Bundestag verabschiedet werden soll, bleiben den Abgeordneten nur 24 Tage zur Prüfung und Einarbeitung in die hoch komplexe Materie, eine unverantwortliche Vorgehensweise bei einer so fundamentalen Entscheidung von nationaler Tragweite.

Mehrere Abgeordnete äußerten sich dementsprechend kritisch in Interviews, man habe kaum Zeit, das Gesetz bis zum Abstimmungstermin auch nur zu lesen, geschweige denn sich eine fundierte Meinung für die Entscheidung zu bilden.

 

Überstürzter Atomausstieg: 

Der Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie wird von der Bundesregierung vor allem viel zu überstürzt betrieben. Die wesentlichen Entscheidungen einschließlich der Abschaltung von 8 KKWs waren bereits wenige Tage nach Erklärung des dreimonatigen Atom-Moratoriums festgelegt worden, sodass keine offene Entscheidungssituation mehr vorlag (so äußerte sich auch der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Peter Keitel).

 

Risiken der Energiewende:

Die Risiken und Kosten der Energiewende sind unabsehbar, da es bislang weltweit einen derartig radikalen Umbau der Energie-Infrastruktur noch nie gegeben hat.
Zahlreiche deutsche Unternehmen sorgen sich daher zu Recht, ob die Energieversorgung in Deutschland wirklich gesichert sei, da tausende Kilometer neuer Netze, neue Gaskraftwerke für die Versorgung der Grundlast und vor allem neue Speicherkraftwerke mit teils noch zu entwickelnder Technologie erst einmal gebaut werden müssen.

Abgesehen von den enormen, kurzfristig unnötigen Kosten, müssen Standort für neue konventionelle Kraftwerke, Pumpspeicherwerke und elektrische Speicherkraftwerke erst noch ausgewiesen werden und es ist mehr als fraglich, ob dies hierzulande von der betroffenen Bevölkerung widerstandslos akzeptiert werden wird.

 

Europaweite Auswirkungen:

Nur wenigen Menschen ist bewusst, dass die elektrischen Stromnetze heutzutage weit über Landesgrenzen, ja sogar weit über die Europäische Union (EU) hinaus zu Verbundnetzen zusammengeschaltet sind /25, 26/. Daher wirkt sich jede größere nationale Veränderung in der Energieerzeugung und –Verteilung auch auf das gesamte Verbundnetz aus und gefährdet möglichen Falls dessen Netzstabilität.

Deutschland führt also kein Inseldasein, wie oft von Politikern und Kernenergie-Gegnern unredlicher Weise suggeriert oder ignoriert wird.

Aus diesen Gründen forderte EU-Energiekommissar Günther Oettinger die Bundesregierung auf, der Atomausstieg müsse EU-kompatibel gestaltet werden.
Das Abschalten der noch in Betrieb befindlichen 9 deutschen Kernkraftwerke sowie der Aufbau neuer Energiekapazitäten müssten mit der Europäischen Union abgestimmt werden, da nur dann eine stabile Stromversorgung und der Schutz vor außerordentlichen Preiserhöhungen in der EU gewährleistet sei.

 

22.03.2011 Ethikkommission für sichere Energieversorgung  [5]  

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte am 22. März 2011 eine Ethik-Kommission ein, die über die Zukunft der Kernenergie beraten, einen gesellschaftlichen Konsens zum Atomausstieg vorbereiten, die damit verbundenen Risiken bewerten und praktikable Vorschläge für den Übergang zu erneuerbaren Energien erarbeiten soll.

 

Aufgabe der Ethikkommission ist es, die Risikobewertung der RSK ethisch und gesellschaftlich bewerten und mit den Risiken eines früheren Atomausstiegs und den Risiken und Nebenwirkungen anderer Energieformen abwägen. Damit soll sie zu dem erwünschtengesellschaftlichen Konsens“ beitragen.

 

Merkel formulierte als Frage für die Kommission:

„Wie kann ich den Ausstieg mit Augenmaß so vollziehen, dass der Übergang in das Zeitalter der erneuerbaren Energien ein praktikabler, ein vernünftiger ist, und wie kann ich vermeiden, dass zum Beispiel durch den Import von Kernenergie nach Deutschland Risiken eingegangen werden, die vielleicht höher zu bewerten sind als die Risiken bei der Produktion von Kernenergie-Strom im Lande?“ /20/

 

Kommissionsbericht zur Energiewende: (30.05.2011)
Die Kernkraftwerke in Deutschland sollen nur noch so lange laufen, bis risikoärmere Stromerzeugung ihre Leistung ersetzen kann. Die Ethikkommission "Sichere Energieversorgung" ist davon überzeugt, dass sich der Ausstieg aus der Kernenergie innerhalb eines Jahrzehntes abschließen lässt /21/. "Wir wollen, dass der Strom sicherer wird, aber auch bezahlbar bleibt", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Entgegennahme des Berichts der Kommission.

 

Kommentar:

 

Generelle Bewertung: 

Allgemeine Ethik-Kommissionen werden in Deutschland immer dann eingesetzt, wenn man sich der Macht des Faktischen nicht ohne Weiteres beugen will oder politische Entscheidungen nachträglich legitimieren will.
Ethikkommissionen gehen eigentlich auf die erste Revision der Deklaration von Helsinki des Weltärztebundes (WMA) von 1975 zur Beurteilung von Forschungsvorhaben ,die an Lebewesen durchgeführt werden zurück /22/.
Für die Beurteilung der Kernenergie und der Energieversorgung ist eine solche Kommission weder geeignet noch notwendig (siehe Zusammensetzung), da es hier vorwiegend um technische und ökonomische Fragen geht.
Die Bundesregierung sollte sich vielmehr fragen, ob es ethisch vertretbar ist, dass schon jetzt (2012, ohne Energiewende) ca. 10% der Haushalte in Deutschland ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können! Deutschland hat die zweithöchsten Strompreise sowie mit 41% die zweithöchsten Steuern (inkl. div. Abgaben) auf elektrischen Strom in der EU nach Dänemark /23/. Dies ist eine klare Folge der Konzeptlosigkeit und der Überförderung einzelner regenerativer Energien in der Energiepolitik der beiden letzten Jahrzehnte.

 

Zusammensetzung der Kommission:
Die 17-köpfige Kommission wird geleitet von Klaus Töpfer, ehemaliger Bundes-Umweltminister von 1987 bis 1994 unter Bundeskanzler Helmut Kohl und damaliger Kernenergie-Befürworter, der nun für den Atomausstieg ist.
Unter den weiteren Mitgliedern waren i.W. nur Personen von Führungsebenen, darunter alleine 3 Kirchenvertreter und 2 Soziologen, aber nicht ein einziger Physiker oder Kernphysiker, mit anderen Worten niemand der die Komplexität der Aufgabenstellung wirklich beurteilen konnte.

Humanistische Verbände kritisieren seit langem, dass in staatlichen Ethikkommissionen sehr häufig Vertreter von Katholiken und Protestanten dominant vorkommen, was der Trennung von Staat und Kirche widerspricht und häufig aufgrund von theologischen Argumenten zu vermeintlich „ethische“ Entscheidungen führt, die den Werten der Aufklärung und damit einer modernen aufgeklärten Gesellschaft nicht entsprechen.

 

Zeitrahmen:

Für diese vielleicht wichtigste Entscheidung für die nächsten Jahrzehnte hatte die Ethikkommission gerade 60 Tage Zeit. Ein Zeitraum, der noch nicht einmal ausreicht, um die wesentlich Fakten und Folgewirkungen zu verstehen.

Warum es die Kanzlerin so eilig hatte bleibt unverständlich, wenn man nicht die vielen anstehenden Wahlen in 2011 und 2012 in Deutschland ins Kalkül zieht.

Angesichts der fundamentalen Bedeutung der Energieversorgung ein nicht akzeptables Vorgehen, dass durch Vorformulierung (s. oben), Zeitdruck und die Auswahl willfähriger Mitglieder das Ziel verfolgt, die überstürzt gefassten politischen Entschlüsse zum Atomausstieg zu untermauern.

 

Kommissions-Ergebnis:

Die Befürwortung des Atomausstiegs durch die Kommission verwundert wenig, da durch die Vorgaben der Kanzlerin (s. obige Fragestellung) und die Berufung von Mitgliedern, die größtenteils von vorne herein die Kernenergie ablehnen, eine ergebnisoffene Diskussion gar nicht möglich war.

Als einziges Kommissionsmitglied vertritt der Risikoforscher Prof. Ortwin Renn Auffassungen, die auf technischen Fakten beruhen und kommt zu dem Ergebnis:
Eher fällt ein Meteorit auf Deutschland“ als das wir eine Atomkatastrophe erleben.

Natürlich ist ein Ausstieg aus der Kernenergie prinzipiell möglich (dazu bedurfte es keiner Ethikkommission), aber niemals innerhalb eines Jahrzehntes und schon gar nicht, wenn der Strom bezahlbar bleiben soll /23/, wie die Kanzlerin noch vollkommen unrealistisch bei der Übergabe des Berichts forderte.

 

 17.03.2011 Sicherheitsüberprüfung deutscher Kernkraftwerke
                    durch die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK): 
[4]

 

Das Bundesumweltministerium hat am 17.03.2011 die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) /17/ aufgefordert, einen Anforderungskatalog für eine Sicherheitsüberprüfung der deutschen Kernkraftwerke unter Berücksichtigung der Ereignisse in Fukushima-I /18/ zu erstellen und die Ergebnisse der auf dieser Basis durchgeführten Überprüfungen zu bewerten /19/.

Dabei sollen die Erkenntnisse aus dem Unfallablauf der Kernkraftwerke in Japan insbesondere im Hinblick darauf berücksichtigt werden, ob die bisherigen Auslegungsgrenzen deutscher KKW richtig definiert sind und wie robust deutsche Kernkraftwerke gegenüber auslegungsüberschreitenden Ereignissen sind.

 

Eine derartige Überprüfung der Anlagen hinsichtlich ihres Verhaltens bei gegenüber der Auslegung höheren Einwirkungen und bei postulierter Unverfügbarkeit von Sicherheitssystemen im Sinne eines Stresstest wird erstmalig vorgenommen.

 

Bewertung der RSK:

Unter Berücksichtigung der vorliegenden Informationen und des betrachteten Themenumfanges kann für die deutschen Kernkraftwerke anlagenunabhängig bei einem direkten Vergleich mit den Ursachen und Folgen der Unfälle in Fukushima I festgestellt werden:

Initiierende Ereignisse, die zu derartigen Tsunami führen können, sind nach dem jetzigen Kenntnisstand für Deutschland praktisch ausgeschlossen. In Fukushima I lag eine zu geringe Auslegung der Anlagen gegen einen Tsunami mit einer auf Basis vorliegender Literatur zu betrachtenden Ereignishäufigkeit von ca. 10-3/a vor. Im Bereich der naturbedingten Einwirkungen von außen sind für deutsche Kernkraftwerke für Eintrittshäufigkeiten von ca. 10-3/a die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik zu berücksichtigenden Einwirkungen, insbesondere solche die zu „cliff edge“ Effekten* führen können, durchgehend in der Auslegung berücksichtigt /19/.

 

Kommentar:

 

Generelle Bewertung: 

Die Reaktor-Sicherheitskommission kommt zu der klaren Bewertung, dass deutsche Kernkraftwerke diese erstmalig untersuchten Stresstests, die weit über die ohnehin konservative Auslegung deutscher KKW hinausgehen, größtenteils gut bestehen.
Dies gilt sogar auch für ältere Kraftwerke, welche oftmals unzutreffend  (z.B. von
J. Trittin) als veraltete Technik gebrandmarkt werden!

Es gäbe also weiterhin überhaupt keinen rationalen Grund die deutschen Kernkraftwerke abzuschalten, wenn nicht die nachfolgend eingesetzte Ethikkommission das Gegenteil entschieden hätte! 

 

 *Siehe auch unter Abkürzungen und Erklärungen

 15.03.2011 Atom-Moratorium in Deutschland:  [3] 

 

Als Atom-Moratorium wird die politische Entscheidung der deutschen Regierung unter Bundeskanzlerin Merkel vom 14. März 2011 bezeichnet, alle 17 deutschen Kernkraftwerke einer erneuten Sicherheitsprüfung zu unterziehen und dazu die sieben ältesten KKWs drei Monate lang stillzulegen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete hierzu:
"Die Katastrophe in Japan stelle Deutschland wie die Welt vor eine völlig neue Situation, weil erstmals nicht menschliches oder technisches Versagen, sondern so nie erwartete Naturgewalten zu massiven Problemen beim Betrieb eines Kernkraftwerkes geführt hätten." 

 

Das Moratorium ist kein Gesetz, sondern wurde mit dem seit dem 28.10.2010 gültigen Atomgesetz nach § 19 Absatz 3 als „vorsorgliche Gefahrenabwehr“ begründet.

Auf Weisung der Bundesregierung ordneten die Atomaufsichtsbehörden der Bundesländer, in denen die betroffenen Kraftwerke stehen, ihre befristete Stilllegung (Abschaltung) an.

 

Die vorübergehende Abschaltung betrifft folgende Kernkraftwerke:

Neckarwestheim 1, DWR, kleinstes (785 MWe) und ältestes KKW (Baden-Württemberg),
Philippsburg 1, SWR (Baden-Württemberg),
Biblis A und B
,DWR (Hessen),
Isar 1
, SWR (Bayern),
Unterweser (KKU), DWR (Niedersachsen), 
Brunsbüttel (KKB), SWR, ohnehin schon länger abgeschaltet (Schleswig-Holstein)
Krümmel (KKK), größter SWR-Kern der Welt (Schleswig-Holstein), seit 2009 im
Stillstandsbetrieb (kein Leistungsbetrieb). 

 

Auf einen Schlag wurden also 8422 MW elektrische Nettoleistung vom Netz genommen (da man völlig unnötigerweise, an das gerade noch Machbare herangehen wollte), die zumindest teilweise durch andere permanent verfügbare Kraftwerke (keine erneuerbaren Energieträger) sofort ersetzt werden mussten - eine nicht ungefährliche Gradwandlung für die Netzstabiliät und damit für eine sichere Stromversorgung!  

Damit werden in Deutschland in den nächsten drei Monaten lediglich noch neun Kernkraftwerke Strom liefern. Bis zum 15. Juni sollen alle Sicherheitsfragen beantwortet werden, kündigte die Kanzlerin an.

 

Kommentar:

 

Generelle Bewertung:

Eine erneute Überprüfung deutscher Kernkraftwerke, die in Auslegung und Betriebsweise zu den sichersten weltweit zählen, ohne jeglichen konkreten Anlass, kann nur als purer Aktionismus der Bundesregierung zur Beruhigung der deutschen Öffentlichkeit, gewertet werden.
Medien und Öffentlichkeit waren deshalb sehr von dem Moratorium überrascht, hatten doch CDU/CSU den "Atomkonsens" der rot-grünen Koalition von 2000 immer wieder kritisiert und angekündigt, ihn im Falle eines Wahlsiegs zu revidieren, was folgerichtig

etwa ein Jahr nach dem Beginn der schwarz-gelben Koalition mit dem Beschluss zur Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke auch geschah.

 

Politisches Manöver:

Angela Merkels Entscheidung überraschte viele Beobachter und auch die Basis der Regierungsparteien CDU, CSU und FDP und führte zu der Annahme das Atom- Moratorium sei ein rein politisches Manöver, um Zeit zu gewinnen und auf Ängste in der Bevölkerung nur für den eigenen Machterhalt zu reagieren.

Da sie sechs bzw. 13 Tage vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg bzw. in Rheinland-Pfalz (beide am 27. März 2011) bekannt gegeben wurde, ließen sich vorrangig Wahlkampfgründe als eine tatsächliche und dauerhafte Abkehr von ihrer bisherigen Atompolitik diagnostizieren.
Äußerungen von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), der bis dahin als starker Kernkraftbefürworter hervorgetreten war, bestätigten diese Vermutung.

 

Rechtsgrundlage:

Am 15. März 2011 hatten Siegfried Kauder (CDU) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) bezweifelt, dass Bund und Länder die Abschaltung von Atomkraftwerken ohne Bundestagsbeschluss veranlassen dürften.
Der Vizepräsident des Deutschen Anwaltsvereins Ulrich Schellenberg, nannte Lammerts Bedenken am 18. März „absolut berechtigt“: Merkel übergehe das Parlament als Gesetzgeber mit einem „konstruierten“ Hinweis auf das Atomgesetz /16/.

 

Die Berufung Merkels und Röttgens auf § 19 Absatz 3 des Atomgesetzes, hielten viele Verfassungsrechtler für rechtlich unzulässig. Er erlaubt der Atomaufsicht einstweilige oder endgültige Abschaltung von Atomkraftwerken nur zur Gefahrenabwehr.
Ex-Verfassungsrichter Hans Jürgen Papier nannte die Stilllegung der älteren Meiler „illegale Maßnahmen“, gegen die die Betreiber mit guten Erfolgsaussichten klagen könnten. Denn die Bundesregierung habe selbst weder einen rechtswidrigen Zustand noch eine akute Gefährdung angegeben, die nach dem gültigen Atomgesetz für eine Stilllegung vorliegen müssten und damit berechtigte milliardenschwere Schadensersatzforderungen der Energiekonzerne ermöglicht.

 

11.03.2011 Naturkatastrophe von Fukushima:   [2] 

 

Am 11. März 2011 um 06:46 Uhr MEZ ereignet sich in Japan das historisch größte Erdbeben der Stärke Mw = 9.0 auf der Momenten-Magnituden-Skala* (Tōhoku-Erdbeben 2011) direkt vor der Ostküste130 km östlich der Stadt Sendai.

 

Die unmittelbar folgenden, verheerenden Tsunami-Flutwellen (lokal bis 24 m hoch) verwüsten weite Landstriche an der Ostküste Japans und führen durch Überflutungen zur Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima Daichi (Fukushima I). Von den sechs Reaktorblöcken in Fukushima I waren 4 direkt betroffen, in den Blöcken 1 bis 3 kam es zur Kernschmelze mit Zerstörung des Reaktorgebäudes durch Wasserstoff-Explosionen, dabei wurden 10 bis 20% der radioaktiven Emissionen von Tschernobyl in die Umgebung freigesetzt /14/.
Bis zum 13. März 2011 wurden etwa 62000 Menschen in einem Radius von 20 km um den Reaktorblock 1 von Fukushima I evakuiert. 

 

Auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse INES* wurden die Ereignisse in den Blöcken 1 bis 3 mit der höchsten Stufe 7 (katastrophaler Unfall) und in Block 4 mit der Stufe 3 (ernster Störfall) bewertet /15/.

 

Kommentar:

 

Generelle Bewertung:

Die Naturkatastrophe in Japan durch das Sendai-Erdbeben 2011 erlangte eine besondere weltweite Brisanz, obwohl die Opferzahlen mit 15859 Toten (Mai 2012) deutlich geringer ausfielen als bei dem bisher katastrophalsten Erdbeben gleicher Stärke 2004 in Banda Aceh (Indonesien), dem ca. 230000 Menschen zum Opfer fielen, weil in Japan die Infrastruktur eines hoch entwickelten Industrielandes erheblich getroffen wurde.
Dies regte insbesondere durch die nachfolgende Nuklearkatastrophe in Fukushima, die sich nur durch einen längeren Totalausfall der Stromversorgung (Station Blackout) entwickeln konnte, in Industrieländern mit Kernkraftwerken zu Vergleichen an, ob eine solche, sogenannte ‚Einwirkung von außen‘ zu ähnlichen Konsequenzen führen könnte. 

In keinem anderen Land der Welt wurde jedoch in der öffentlichen Diskussion eine derart extreme und unbegründete Hysterie entwickelt, wie in Deutschland.

 

Bisherige Kernkraftwerks-Unfälle:

Seit Beginn der friedlichen Nutzung der Kernenergie 1954 sind die beiden einzig aufgetretenen Reaktorunfälle, bei denen größere Mengen Radioaktivität freigesetzt wurden und die zu einem Vergleich der Folgen von Fukushima herangezogen werden können die folgenden:
Three Mile Island (TMI-2) 1979, nahe Harrisburg, Pennsylvania, USA  (INES 5)**

Tschernobyl Block 4, 1986 bei der Stadt Prypjat, Region Oblast Kiev, Ukraine (INES 7)

 

In Wirklichkeit sind sie aber nicht direkt vergleichbar, da es sich um jeweils völlig verschiedene Reaktortypen und ebenso unterschiedliche Störfall-Szenarien handelt:

 

Three Mile Island-2: Druckwasser-Reaktor (DWR)*** - Kühlmittelverlust-Störfall (LOCA)

Tschernobyl-4:  Druckröhren-Reaktor, Graphit-moderiert (RBMK) - Reaktivitäts-Störfall

Fukushima 1-4: Siedewasser-Reaktoren (SWR)***        - Einwirkung von außen

 

Während in TMI und Tschernobyl Auslegungs-Störfälle in Anlagensystemen kombiniert mit falschen Maßnahmen des Reaktorpersonals die Ursache der Unfälle waren, führte in Fukushima alleine der Tsunami zu einem auslegungs-überschreitenden Störfall mit katastrophalen Folgen. Trotz der Zerstörung aller 3 Sicherheitsbarrieren in den betroffenen Reaktoren in Fukushima kam es zu über 80 bis 90% geringerer Radioaktivitätsfreisetzung als in Tschernobyl (hängt auch vom Brennelemente-Inventar ab), da es zu keinem Brand mit verheerender Rauchentwicklung wie in Tschernobyl (Graphit-Brand – 400 t Kohlenstoff) kommen konnte. In TMI-2 kam es dagegen nur zu einer Teilkernschmelze (1/3 des Kerns) mit vergleichsweise geringer Emission (ein Millionstel [10E-7] der Freisetzung von Tschernobyl).

 

Vermeidbarkeit des GAUs:

Bei den SWRs in Fukushima I handelt es sich um ältere Reaktortypen amerikanischen Designs der General Electric (GE), Block 1 BWR/3 mit nur 439 MWe und Blöcke 2-4 BWR/4 mit 760 MWe, bzw. deren unzureichende Nachbauten durch Toshiba und Hitachi (Block 3 und 4), die sämtlich über einen Mark-I Sicherheitsbehälter verfügten, der bekanntermaßen (seit 1971) Sicherheitsmängel aufweist /29/. Trotzdem waren die Mängel an den Sicherheitsbehältern nicht ursächlich für die GAUs.

Das amerikanische Ursprungsdesign wurde den japanischen Gegebenheiten nicht hinreichend angepasst, Erdbeben wurden nur bis zu einer Magnitude Mw ≤ 8.0 berücksichtigt /30/ und die offensichtliche Gefahr von Tsunamis an diesem Küstenstandort wurde gar nicht berücksichtigt /31/. Im Gegenteil dazu wurde das ursprüngliche Plateau des Standorts von 35 m Höhe über Meeresniveau sogar auf nur
10 m Höhe aus Kostengründen abgetragen: ein schwerwiegender Fehler! 

Denn nur durch die Überflutung und den lang anhaltenden Stromausfall in Folge konnte die Katastrophe entstehen.

 

Darüber hinaus wurden in Fukushima I die Notstromgeneratoren im Untergeschoss der Turbinengebäude (ca. 4 m unterhalb des Meeres-Normalniveaus),  die noch nicht einmal ausreichend wassergeschützt sind, zur Meerseite hin installiert, so dass der Tsunami die Notstromgeneratoren darin überschwemmte und diese ebenso wie die Meerwasser-Kühlpumpen für die Abwärme der Turbinen sämtlich vorzeitig ausfielen.

Ein gröberes Fehldesign ist überhaupt nicht vorstellbar, da seit zwei  Jahrzehnten aus modernen Sicherheitsanalysen die überragende Bedeutung der Notstromaggregate für diverse Störfall-Szenarien bekannt ist. Eine bauliche Veränderung und Nachrüstung, die alleine schon die Kernschmelzen verhindern hätte können, wurde vom Betreiber Tepco* nie vorgenommen. 

 

Der schwerwiegendste Sicherheitsmangel und ein unverantwortliches Versäumnis des Betreibers Tepco stellt jedoch das völlige Fehlen von autokatalytischen Rekombinatoren (PAR) dar /32/, die in deutschen Anlagen Pflicht sind, und deren Vorhandensein mit 100-prozentiger Sicherheit ein Explosion der Containments und der Reaktorgebäude in den Blöcken 1-3 verhindert hätte und somit auch keine größeren Mengen Radioaktivität in die Umwelt gelangt wären /33/!

 

Atompolitik:

Die Gallup International Association ist ein weltweiter Verbund von führenden Meinungsforschungsinstituten, welche direkt nach der Naturkatastrophe von Fukushima  zwischen dem 21. März und dem 10. April 2011 weltweit repräsentative Umfragen mit 34000 Personen in 47 Ländern zur Nutzung von Kernenergie durchführte /34/.

 

Im weltweiten Durchschnitt gab es der Studie zu Folge immer noch 6% mehr Kernkraftbefürworter als Gegner, in den 10 Jahren zuvor war die Zahl der Kernkraftbefürworter sogar stetig auf eine positive Mehrheitsdifferenz von 25% gegenüber den Gegnern angestiegen.

In vielen Staaten, die selbst über Kernkraftwerke verfügen wie in den USA, Frankreich,

Süd-Korea, Finnland, Tschechien und Bulgarien wirkte sich das Fukushima-Ereignis kaum negative auf die Zustimmung der Bevölkerung zur Kernenergie aus.

In Spanien konnten die Befürworter sogar noch um 2% zulegen.

 

Land

Befürworter vor Fukushima [%]

Befürworter nach Fukushima [%]

USA

53

47

Frankreich

66

58

Süd-Korea

65

64

Finnland

58

52

Tschechien

63

61

China

83

70

Russland

63

62

Deutschland

34

26

 

Beinahe alle der weltweit 31 Länder mit Kernkraftwerken hielten an der friedlichen  Nutzung der Kernenergie fest.

 

Nur ausgerechnet Deutschland, eine der führenden Industrienationen der Welt und mit 71% elektrischem Energieverbrauch durch die Industrie in besonderem Maße auf eine sichere und kostengünstige Energieversorgung angewiesen, stürzt sich durch eine völlig übereilte und nicht zu Ende gedachte, sogenannte „Energiewende“ in ein folgenschweres und nicht absehbares Abenteuer!

Immerhin gab es selbst nach Fukushima in Deutschland noch ca. ein Drittel Befürworter obwohl in den meist tendenziösen Pressekampagnen gegen die Kernenergie immer der falsche Eindruck erweckt wird, als wären alle Bürger dagegen! 

 

Frühzeitige Warnungen von Fachleuten vor den weitreichenden technischen und wirtschaftlichen Folgen sowie den unkalkulierbaren (und vor allem unnötigen) Kosten, wie auch ausführlich in den Briefen von TrainWare Consulting® (Dr. Burkhard) an Bundeskanzlerin Merkel vom 03.04.2011 /35/ und an Bundesumweltminister Röttgen vom 09.04.2011 dargelegt, in denen auch ein engagiertes Beratungsangebot enthalten war, wurden von der Bundesregierung bisher standhaft ignoriert! 

Darin heißt es: „Es mangelt in unserem Lande sehr an einer seriösen und vor allem stetigen Aufklärung über den Nutzen und die realistische Einstufung der potentiellen Risiken der Kernenergie, worin ich auch ein Versäumnis der Politik sehe“ /35/#.

 

 

  *Siehe auch unter Abkürzungen und Erklärungen
 **Schwere Beschädigung des Reaktorkerns und radiologischer Barrieren mit
    begrenzter Freisetzung von Radioaktivität

***Leichtwasser-Reaktoren (LWR) werden gleichzeitig mit normalem Wasser (H2O)

    moderiert und gekühlt 

 # Die Schreiben an die Bundesregierung sind nicht vertraulich und können von
   interessierten Fachleuten und Journalisten angefordert werden. 

28.10.2010 Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke  [1] 

 

Der Bundestag beschloss am 28. Oktober 2010 eine weitere Novelle des Atomgesetzes (Bundestagsmehrheit durch CDU/CSU und FDP) für eine Laufzeitverlängerung der 17 deutschen Kernkraftwerke (6 SWR und 11 DWR) in der Form, dass die vor 1980 in Betrieb gegangenen sieben Anlagen Strommengen für zusätzliche acht Betriebsjahre erhielten und die übrigen zehn Kernkraftwerke Strommengen für zusätzliche 14 Jahre erhielten, durchschnittlich also für 12 Jahre pro KKW /11/.  

 

Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt das neue Energiekonzept mit längeren Atomlaufzeiten einer „Revolution“ gleich. 

„Unsere Energieversorgung wird damit die effizienteste und umweltverträglichste weltweit.“

Energie in Deutschland bleibe für Bürger und Unternehmen bezahlbar.

 

Mit den Laufzeitverlängerungen wurde ein neues Energiekonzept der Bundesregierung mit dem Titel: "Energiekonzept umsetzen - Der Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien" verabschiedet, das vorsieht bis zum Jahr 2050 etwa 80 Prozent des elektrischen Stroms aus regenerativen Energieträgern zu erzeugen /12/.

  

 

Kommentar:

 

Generelle Bewertung:

Genau genommen ist die Verabschiedung dieses Energiekonzeptes - übrigens weitgehend unbemerkt von Presse und Bevölkerung -  schon eine echte „Energiewende“ und aus technischer Sicht mit den angestrebten 80% nicht ständig verfügbarer, regenerativer Energiequellen auch schon deutlich zu ehrgeizig. Wir sehen hingegen einen Anteil von 35% bis maximal 40% regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung als technisch sinnvoll und ökonomisch vertretbar an. 

Allerdings ist der Zeitrahmen hier noch wesentlich realistischer gesetzt worden, als im späteren, zweiten Atomausstiegsgesetz vom Juni 2011.  

Wir befürworten ausdrücklich die technisch und ökonomisch sinnvolle Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke, eine Maßnahme, die genau in die Richtung der Vorgehensweise des amerikanischen Nobelpreisträgers und Energieministers Steven Chu zur wirksamen Bekämpfung der Klimaerwärmung zielt,

welche auch die Grundphilosophie von TrainWare Consulting® darstellt.
(siehe ‚Nuclear and Renewable Energies‘ auf dieser WebSite)

 

Infrastruktur: 

Der schon bisher betriebene und ehrgeizig weiter geplante Ausbau regenerativer Energieträger erfordert in erheblichem Maße den Ausbau des deutschen Stromnetzes auf voraussichtlich 3500 km Gesamtlänge und die Entwicklung völlig neuer Speicherkraftwerke. Eine solche Herkules-Aufgabe, die große technische Heraus-forderungen beinhaltet und extrem hohe Investitionen erfordert und für die es bisher überhaupt kein schlüssiges Gesamtkonzept gibt, kann nicht wie von der Politik einfach nur gefordert, beliebig schnell bewältigt werden. So stellte auch der Abgeordnete 

Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) in der Bundestagssitzung vom 28.10.2010 eröffnend fest: „Mit der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit werden wir dieses Stromnetz auch in 50 Jahren nicht haben".

 

Laufzeitverlängerung:

Die limitierende Komponente für die Lebensdauer von Kernkraftwerken ist der Reaktordruckbehälter (RDB), da er als einzige Großkomponente nicht ausgetauscht oder erneuert werden kann. Die Alterung des RDB-Stahls und eine mögliche Versprödung durch den Neutronenbeschuss während des Betriebs werden durch ein langzeitiges Überwachungsprogramm mit Materialproben im Reaktor ständig kontrolliert.

Durch die besonders konservative Auslegung deutscher KKW (insbesondere der Konvoi-Anlagen*) und die den RDB schonende, in Deutschland schon lange übliche Low-Leakage* - Beladung sind auch Laufzeiten, die noch deutlich über die hier beschlossene Verlängerung hinaus gehen, mit sicherem Betrieb möglich /13/.

 

Brückentechnologie:

Den von der Bundesregierung häufig im Zusammenhang mit der Kernenergie verwendeten Begriff "Brückentechnologie" teilen wir in keiner Weise. Ganz im Gegenteil: moderne Kerntechnologie ist eine wegweisende Basistechnologie, die auch in der Zukunft die Energieversorgung der Menschheit maßgeblich mit sichern wird.

Momentan sind weltweit 44 neue Kernkraftwerke im Bau und 139 in Planung. 

Natürlich wäre es auch in Deutschland sinnvoll neben den Laufzeitverlängerungen bestehender Anlagen in den nächsten Jahrzehnten 2 bis 3 neue Kernkraftwerke der neuesten Generation III* zu bauen, die sich durch konzeptionell nochmals deutlich erhöhte Sicherheitsstandards auszeichnen und zusammen mit dem Ausbau erneuerbarer Energieträger einen perfekten Energiemix ergeben würden /1/.

 

*Siehe auch unter Abkürzungen und Erklärungen 

 

 

(1) Darstellungen zu Meldungen und Ereignissen in diesem Blog wurden frei nach der  jeweiligen Nachrichtenlage selbstständig verfasst und dabei möglichst kurz und präzise formuliert.
 
Sollten dennoch irgendwie geartete Ähnlichkeiten zu anderen medialen Veröffentlichungen auftreten, sind diese rein zufälliger Natur und nur auf Grund der begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten entstanden und begründen daher keinerlei Ansprüche.

Falls Wortlaute aus Gründen der Authentizität übernommen wurden, sind diese eindeutig als Zitat gekennzeichnet und/oder genauestens durch Referenzen belegt. 

 

 

 [1] ... Nummerierung der einzelnen BLOG-Beiträge 


 


 

Kernkraftwerk Brokdorf an der Elb-Mündung, Schleswig-Holstein, benötigte keinen Kühlturm.
Betrieb seit 1986, mit 1480 MWe eines der stärksten KKWs.
2005 wurde mit 12000 GWh die größte Strommenge in einem KKW weltweit erzeugt.
Am 31.12.2021 musste das auf neustem Stand gewartete KKW, leider sinnloserweise im Rahmen der Energiewende stillgelegt werden.
pic {43}  Click on to enlarge


Nuclear Power Plant Brokdorf a PWR in the north of Germany produced 2005 the largest amount of electricity of 12000 GWh worldwide.

On December 31, 2021, the state-of-the-art nuclear power plant senslessly had to be shut down as part of German energy transition. 

If waiting not too long, the plant could even be reactivated. 

 

Kombibild Solarpark aus Paneelen mit einer Neigung von 45° und Windkraft-Anlagen im Hintergrund - Inbegriff Erneuerbarer Energien

pic {44}  Click on to enlarge


Combined image of a solar park made of panels with an inclination of 45° and wind power plants in the background - the epitome of renewable energy.










Die gewaltige Dubai Skyline mit Burj Khalifa, dem mit 828 m höchsten Gebäude der Welt in der Mitte.

Seit Ende der 1970-ger Jahre erlebt Dubai einen anhaltenden gigantischen Bauboom, der Dubai  zur Stadt mit der weltweit größten Anzahl von Wolkenkratzern mit über 300 Metern Höhe machte, die alle als Beton-Konstruktionen ausgeführt sind.

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The mighty Dubai skyline with Burj Khalifa, the world's tallest building at 828 m, in the middle.

Since the end of the 1970s, Dubai has experienced a continuous gigantic construction boom, which has made Dubai the city with the world's largest number of skyscrapers with a height of over 300 meters, all of which are built as concrete structures.




Die über 200 Wolkenkratzer in Dubai Marina, 25 km von der zentralen Skyline entfernt, sind von besonderer Schönheit, jedoch nur in 20 Jahren seit 2003 gebaut worden - so etwas gibt es sonst nur noch in China. 

Das Problem dabei ist, dass in so kurzer Zeit enorme Mengen Beton verbaut wurden, die derzeit weltweit ca. 8% der CO2-Emmissionen ausmachen - während es durchaus 100 Jahre dauerte die Skyline von New York zu errichten.
pic {49}


The more than 200 skyscrapers in Dubai Marina, 25 km from the central skyline, are of particular beauty, but have only been built in 20 years since 2003 - something else that can only be found in China.

The problem is that enormous amounts of concrete have been used in such a short period of time, which currently account for about 8% of global CO2 emissions worldwide - while it took quite 100 years to build the skyline of New York City.



Der Burj Khalifa in Downtown Dubai, ist mit 828 m Höhe das mit Abstand höchste Bauwerk der Welt und wurde von 2004 -2010 in einer Rekordzeit von nur 6 Jahren errichtet, pic {50}.
Dafür wurden 330000 m³ Beton und 39000 t hochverstärkter Stahl verbaut /87/.

Diese gigantische Menge Beton besteht zu 80 Prozent aus Sand mithin 264000 m³. Dies ist deshalb so bedeutend, weil Sand fast unbemerkt zur zweit wichtigsten Ressource der Menschheit nach Süßwasser geworden ist und die für Beton geeigneten Qualitäten immer rarer werden /89/.
Hierzu passt sehr gut der Buchtitel von Jonathan Franzen "Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?" /90/.

Der Burj Khalifa steht dabei nur als Symbol eines weltweit anhaltenden Booms zu immer größeren Bauwerken.

Bei all seiner bestechenden Eleganz und Größe müssten wir diese Gigantomanie beenden und  zu bescheideneren Gebäuden zurückkehren, wenn wir es überhaupt mit dem Klimaschutz ernst meinen.


The Burj Khalifa in Downtown Dubai, with a height of 828 m, is by far the tallest structure in the world and was built from 2004 -2010 in a record time of only 6 years, pic {50}.
For this purpose,
330000 m³ of concrete and 39000 t of highly reinforced steel were used /87/.
This gigantic amount of concrete consists of 80 percent sand, i.e. 264000 m³. This is all the more important because, almost unnoticed, sand has become humanity's second most important resource after fresh water, and the qualities suitable for concrete are becoming increasingly rare /89/.
The title of Jonathan Franzen's book "When do we stop deluding ourselves?" /90/ fits very well with this.


The Burj Khalifa stands only as a symbol of an ongoing worldwide boom in ever larger buildings.
For all its captivating elegance and grandeur, we would have to put an end to this gigantomania and return to more modest buildings if we are serious about climate protection at all.



























































































































































































Bundesverfassungsgericht in
Karlsruhe, Deutschland.
Bundesadler im Sitzungssaal,
Symbol staatlicher Macht des
obersten deutschen Gericht.
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Federal Constitutional Court in
Karlsruhe, Germany.
Federal Eagle in the boardroom,
symbol of state power of 
Germany's highest court.

For the second time in a row, an important ruling by the Federal Constitutional Court is being discussed here, as it will have far-reaching consequences for energy policy.










Bundesverfassungsgericht in
Karlsruhe, Deutschland.
Die Richterroben in kräftigem Hellrot, die bei der Urteils-verkündung getragen werden, unterstreichen die herausragende Stellung des höchsten deutschen Gerichts.
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Federal Constitutional Court in
Karlsruhe, Germany.
The judge's robes in bright light red, which are worn during the pronouncement of the verdict, underline the outstanding position of Germany's highest court.






















































































































Deutscher Bundestag in Berlin,
Plenarsaal im historischen Reichstags-Gebäude - man sieht auf den ersten Blick ein weiteres Problem bei Abstimmungen zu wichtigen Gesetzen: es fehlt oft eine erhebliche Anzahl von Abgeordneten!
Eine Achilles-Färse der Demokratie
pic {45} Click on to enlarge


German Bundestag in Berlin,
Plenary Chamber in the historic Reichstag building - at first glance you can see anoth
er problem when voting on important laws: there is often a lack of a considerable number of deputies! An Achilles heifer of democracy.
























































































Kernkraftwerk Emsland (KKE) -
Konvoi-Anlage in Lingen, Niedersachsen am Fluss Ems.
Alle 3 Konvoi-Kernkraftwerke mit Druckwasserreaktor (DWR) wurden von der Kraftwerke Union (KWU) gebaut. 

Der Reaktor mit Primärkreislauf befindet sich im kuppelartigen Beton-Containment, Bild Mitte - die hohe Struktur rechts ist nur der Kühlturm aus dem nichts als Wasserdampf entweicht!


Baubeginn:   10.08.1982
Netz-Betrieb: 20.06.1988
Abschaltung: 15.04.2023
Erzeugte Energie: 372.5 TWh (5)
- 11 Milliarden kWh/Jahr /99/
- Verfügbarkeit 94% /99/
- Ersparter CO2-Ausstoß/Jahr:
  10 Millionen Tonnen
/99/
Betreiber: RWE (Rheinisch-
Westfälische Elektrizitätswerke)
pic {53}


Emsland Nuclear Power Plant - Convoy facility in Lingen,
Lower Saxony on the river Ems.
All 3 German convoy nuclear power plants with pressurized water reactor (PWR) were built by Kraftwerke Union (KWU).
The reactor with primary circuit is located in the dome-like concrete containment, in middle of picture - the tall structure on the right is just the cooling tower from which nothing but water vapor escapes!


Start of construction: 10.08.1982
Start of Operation:     20.06.1988

Final Shutdown:        15.04.2023
Energy generated:
372.5 TWh (5)
- 11 billion kWh per year /99/
- Availability 94% /99/
- CO2 emissions saved per year:
10 million tons
/99/
Operator: RWE (Rheinisch-
Westphalian Electricity Works)


Kernkraftwerk Isar-2 (KKI-2) -
Konvoi-Anlage im Vordergrund mit Kühlturm bei Landshut in Bayern.


Baubeginn:   15.09.1982
Netz-Betrieb: 09.04.1988

Abschaltung: 15.04.2023
Erzeugte Energie: 381.8 TWh (5)
- 12 Milliarden kWh/Jahr /100/
- Verfügbarkeit 96%
- Ersparter CO2-Ausstoß/Jahr:
11 Millionen Tonnen /100/
Betreiber: PreussenElektra
pic {54}


Nuclear Power Plant Isar-2
(KKI-2) - Convoy facility near Landshut, Bavaria at river Isar

Start of construction: 15.09.1982

Start of Operation:     09.04.1988
Final Shutdown:        15.04.20
23
Energy generated:
381.8 TWh (5)
- 12 billion kWh per year /100/
- Availability 96% 
- CO2 emissions saved per year:
11 million tons /100/
Operator: PreussenElektra


Kernkraftwerk Neckarwestheim-2
(GKN-2) - Konvoi-Anlage
in Baden-Württemberg.
Baubeginn:    09.11.1982
Netz-Betrieb: 15.04.1989
Abschaltung: 15.04.2023
Erzeugte Energie: 375.5 TWh (5)
- 11 Milliarden kWh/Jahr /101/
- Verfügbarkeit 95%
- Ersparter CO2-Ausstoß/Jahr:
11 Millionen Tonnen
Betreiber: EnBW
pic {55}


Nuclear Power Plant Neckarwestheim-2 (GKN-2) - Convoy facility near Lauffen, Baden-Württemberg at river Neckar
Start of construction: 15.09.1982
Start of Operation:     09.04.1988
Final Shutdown:         15.04.2023
Energy generated:
375.5 TWh (5)
- 11 billion kWh per year /101/
- Availability 95%
- CO2 emissions saved per year:
11 million tons
Operator: EnBW








Erstkernbeladung der 3 deutschen Konvoi-Kernkraftwerke 1981 mit den damals weltweit innovativsten
DWR* 18x18-24 Brennelementen, teilweise erstmals bestückt mit Gadolinium-haltigen Brennstäben
(Neutronen-Absorber) für einen
gleichmäßigeren und den Kernbrennstoff deutlich effizienter nutzenden Abbrand.
*DWR: Druckwasser-Reaktor.


Im oberen Bild sieht man die Anordnung der Brennelemente im Reaktorkern, der von einem zylindrischen Reaktor-Druckbehälter umgeben ist, wodurch die typische Randstruktur entsteht, in einem horizontalen Querschnitt.

pic {56} Eigenes Werk


First core loading of the 3 German Convoy Nuclear Power Plants in 1981 with the world's most innovative nuclear power plants at the time
DWR* 18x18-24 fuel assemblies, some equipped with gadolinium-containing fuel rods for the first time
(neutron absorber) for a
more uniform burn-up that makes much more efficient use of the nuclear fuel.
*DWR: Pressurized Water Reactor.


In the upper image you can see the arrangement of the fuel assemblies in the reactor core, which is surrounded by a cylindrical reactor pressure vessel, creating the typical edge structure, in a horizontal cross-section.















































































































































Kernkraftwerke leisten auch in heißen Sommern einen wesentlichen Beitrag zur sicheren, weltweiten Stromversorgung

This is the only real icon of a Nuclear Power Plant - only Reactor Bulding and Chimney -
NOT a Cooling Tower that might have any other fossile plant!

-  pic {33}


Even in hot summers, nuclear power plants make a significant contribution to secure global power supply




Nuclear Power Plant Tricastin in
southern France,  Département Drôme, situated along a channel (Canal de Donzère-Montragon) which is directly connected with the large river Rhône, the source of cooling water for 4 PWR reactor blocks with 915 MW each.

- pic {35}  Click on to enlarge

















































Monthly electricity consumption in Germany 2021 in Billion (bn) kWh,
courtesy BDEW /75/.
In the ten-year mean the rate of consumption is highest in January and falls to its lowest level in June, corresponding to a decrease of 13% - a difference of 6.5 bn kWh.

- pic {37}  Click on to enlarge






































































































BARD Offshore 1, erster kommerzieller und aktuell leistungsstärkster Hochsee- Windpark Deutschlands mit 80 Mal 5 MW, ist seit September 2013 komplett am Stromnetz

 -  pic {33}

 

BARD Offshore 1, Germany's first commercial offshore wind farm situated in the North Sea around 120 km from the German coast, with 80 x 5 MW, has been fully connected to the power grid since September 2013.
Offshore wind power, in principle a good solution that saves valuable areas on land and uses stronger and more continuous wind at sea, has become nonetheless a serious danger of energy security by the Russian threat in 2023 that could destroy all wind turbines with one submarine at once!

 

 

 

 

 


Symbole der Energiewende: Windkraftanlage mit typischen dreiflügligen, geschränkten Windrädern und benachbartem Freiland-Solarfeld - pic {30}

 

Symbols of the sudden and unexpected energy turnaround in Germany:
Wind power plant with typical three-bladed, sideways wind turbines and adjacent outdoor solar field.
Environment Minister Altmaier is expecting a total of costs for the conversion of the German energy infrastructure of 1 trillion Euro!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EEG-Umlage bis 2016

EEG-Umlage bis 2016 - seit 2009 fast verfünffacht !!

pic {31}  Click on to enlarge


EEG contribution until 2016 - almost quintupled since 2009 !!
According to the German
'Erneuerbare Energien Gesetz' (EEG) - Renewable Energy Law, each person and company has to pay this contribution per kWh as a surplus to the already very high basic electricity price in Germany (twice as high as in France), which is a very expensive, forced subvention of Renewable Energie.





Börsenstrompreis an der EEX (European Energy Exchange) in Leipzig von 2010 bis 2016. - EEG-Subventionierung hat den Börsenstrompreis systematisch ZERSTÖRT! Ohne Subventionen sind Erneuerbare Energien nicht konkurrenzfähig - ein politisch initiierter Teufelskreis.

 pic {32}  Click on to enlarge

 

Exchange electricity price at the EEX (European Energy Exchange) in Leipzig Germany from 2010 to 2016. - EEG subsidization has systematically DESTROYED the exchange electricity price! Without subsidies, renewable energies are not competitive - a politically initiated vicious circle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Energiewende 1. Monitoring-Bericht 2012

Energiewende 2012 Erster_Monitoring-Bericht "Energie_der_Zukunft" Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Bundesumweltminister Peter Altmaier /49/

pic {25}

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





Flächenbedarf bei gleicher elektrischer Leistung:            
Kernkraftwerk EPR: 0.6 km2  Fotovoltaikfeld         378 km2
Windpark               1077 km2

Windenergie verbraucht bei Weitem die größte Landfläche, da zwischen den Windrädern je nach Leistung ein Mindest-Abstand von 100 - 1000 m erforderlich ist, damit eine gegenseitige Beeinflussung der Windleistung ausgeschlossen wird.

pic {26}  Click on to enlarge

Area needed for a nuclear - solar - and wind power plant.

Wind energy consumes by far the largest land area, since a minimum distance depending on the output of 100 - 1000 m is required between wind turbines, to rule out a mutual influencing of local wind power input.


Energiepark Lauingen, Bayern, Deutschland - Solarfelder mit einer Solar-Leistung von 25.7 MWp auf 63 Hektar Ackerland

pic {27}

25.7 MW Solar Fields 'Lauingen', in Bavaria consume a total of 0.63 km2 valuable farmland.


 

Energieleitungsausbaugesetzt EnLAG Stand 2012

Ausbau von 380 kV-Leitungen nach EnLAG Stand Ende 2012 Energieleitungsausbaugesetzt /51/, grüne Strecken realisiert

 pic {28}  Click on to enlarge

 

Erster Netzentwicklungsplan vom 26.11.2012

Erster Netzentwicklungsplan vom 26.11.2012 /50/ bestätigt durch die Bundesnetzagentur.
Grüne Trassen: Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) 500 kV.
Da die HGÜ-Strommasten wegen der höheren Spannung* aus Sicherheitsgründen bis zu 100 m hoch werden und über enorme Strecken die Landschaft verschandeln würden, regte sich schon bald deutlicher Widerstand der Bürger in den betroffenen Bundesländern, insbesondere in Bayern /78/.
*Höchstspannungs-Netz in Deutschland: 380 kV Wechselstrom - Masthöhe 75 m.

pic {29}  Click on to enlarge

First 'electrical' network development plan from November 26th, 2012 /50/ confirmed by the Federal Network Agency.
Green routes are the foreseen High-voltage direct current transmission (HVDC) power lines at 500 kV to be built.

Since the HVDC pylons would be up to 100 m high for safety reasons due to the higher voltage* and would spoil the landscape over enormous distances, there was soon clear resistance from the citizens in the affected federal states, especially in Bavaria /78/.

*High-voltage network in Germany: 380 kV alternating current - mast height 75 m. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Shinzo Abe, Japanischer Ministerpräsident 05.04.2013

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Shinzo Abe, Prime Minister of Japan April 5, 2013 said during his visit in Fukushima:
"Fukushima Daiichi was unable to secure the power source after the tsunami hit the area, but the Fukushima Daini nuclear power plant (another nuclear power plant located just ten kilometers south of the stricken reactor) was able to. Such a difference should we take into account."


[Shinzo Abe had been shot on July 8th, 2022 by a Japanese sect member out of personal necessity completely senselessly.]

 

 

 


Wegweiser Kernenrgie -Direction sign nuclear power

Wegweiser Kernenergie - Energiepolitik in Japan und Deutschland

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Signpost Nuclear Energy -
EMOTION: Germany

GOOD SENSE: Japan 


Shinzo Abe will like to build new Nuclear Power Plants of the advanced Generation III+  which are characterized by significantly higher safety standards.

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Offizieler Bericht der Unabhängigen Parlamentarischen Untersuchungskommission über die Reaktorkatastrophe von Fukushima /39/ Seite 2: Commission Members

pic {38} Click on to enlarge


Official Report of the Independent Parliamentary Commission of Inquiry into the Fukushima Nuclear Disaster /39/ Page 2: Commission Members





























2 US Marines verbeugen sich nach Rang unterschiedlich tief vor dem Polizei-Präsidenten von
Ginowan in Okinawa, Japan.
---  Dieses Foto wird seit dem 26.10.2022 symbolisch verwendet, um die Verhaltens-
weisen der Unterwürfigkeit in Japan zu visualisieren, da das nachstehend beschriebene Foto
von der eigentlichen Übergabe des Fukushima-
Untersuchungsberichts, welches gleichsam die Psychologie verkörpert, die zu einem
maßgebenden Faktor zur Katastrophe führte /39/, nicht mehr verwendet werden darf !
(s. Näheres unter Bildhachweis)

pic{22}  Click on to enlarge


Die tiefe Verbeugung (Kotau) von Dr. Kurokawa zeigt augenfällig die in Japan ebenso tief verwurzelte Unterwürfigkeitskultur, welche bei der Fehlerbenennung oft zum unüberwindbaren Problem wird und die Kritikfähigkeit an höher gestellten Personen stark einengt, wenn nicht meistens unmöglich macht.


2 US Marines bow of different degrees according to their rank to the Chief of Police Department
Ginowan in Okinawa, Japan, from which they receive an award.


The deep bowing (kowtow
) conspicuously shows the culture of subservience that is just as deeply rooted in Japan, which often becomes an insurmountable problem when naming mistakes, those to one decisive factor led to the catastrophe of Fukushima /39/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Passive Autocatalytic Recombiner (PAR) mounted at the Reactor Building wall, for the automatic chemical recombination of free Hydrogen gas released to the indoor air after a severe accident.

pic {39}  

 

Operation principle of Passive Autocatalytic Recombiners (PAR)

pic {40}  Click on to enlarge

 

Platinum Catalysis Process:
CO oxidation by Pt2/Fe3O4: Metastable dimer and support configurations facilitate lattice oxygen extraction /79/.

pic {42}  (c)TU Vienna, Austria;
colored lettering by TrainWare-
Click on to enlarge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

Kernkraftwerk Oi, Japan, Honshu Westküste, bestehend aus 4 Druckwasserreaktoren, Block 3 rechts und Block 4 links im Vordergrund

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Oi Nuclear Power Plant, Japan, Honshu west coast, consisting of 4 pressurized water reactors, Block 3 on the right and Block 4 on the left in the foreground.
After the Fukushima event 2011
all 54 Nuclear Power Plants of Japan had been shut down.


On July 5th, 2012 the 1st NPP Oi has been started up again to avoid power outages in the industrial region of Osaka.


A victory of reason in Japan just over a year after the German  completely unnecessary nuclear phase-out 8900 km away.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 







 

 

 

Peter Altmaier, Bundesumweltminister von 05/2012 - 12/2013: Strom darf kein Luxusgut werden!

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Federal Environment Minister of Germany Peter Altmaier,  from 05/2012 - 12/2013 demanded: Electricity must not become a luxury good!
The new created Renewable Energy Sources Act (EEG), which burdens electricity customers with the costs of solar roofs, wind turbines and biogas plants by means of a compulsory levy, already led to a situation, where 200000 German households can no longer pay their electricity bills.

 

 

 




Barockstuhl Louis XV (1765) - Sinnbild eines Luxusguts

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Baroque chair Louis XV (1765) -
a real symbol of a luxury good.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

 




























Great Northeast Blackout America 2003

Great Northeast Blackout North America 2003

Animated GIF of satellite imagery of the Northeastern United States and Eastern Canada taken before and during the 2003 blackout.
The first image shows light activity from the night before the blackout, August 13, at 9:21 p.m. EDT.
The second image shows light activity from the night of the blackout, August 14, at 9:03 p.m. 

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Sendai-Erdbeben (auch Tōhoku-Erdbeben) und Katastrophe von Fukushima

Das Epizentrum (roter Stern) lag vor der Küste der Präfektur Miyagi etwa 370 Kilometer nordöstlich von Tokio und 130 km östlich von Sendai und das Hypozentrum in ca. 32 km Tiefe.
Die Tsunami-Flutwelle erreichte eine Höhe von 16 Metern !!!

Obwohl das KKW Onagawa in der Präfektur Miyagi mit 3 meerwasser-gekühlten Siede-wasserreaktoren deutlich näher am Epizentrum des Erdbebens lag blieb es völlig unversehrt.
Ein Hauptgrund für die Überflutung von Fukushima-1 war,
dass das Plateau des Standorts von 35 m Höhe über Meeresniveau auf nur
10 m Höhe vor Baubeginn aus Kostengründen abgetragen worden war - ein fataler Fehler!

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The epicenter (red star) was located off the coast of Miyagi Prefecture, about 370 kilometers northeast of Tokyo and 130 km east of Sendai, and the hypocenter at about 32 km depth.

The tsunami tidal wave reached a height of 16 meters !!
Although the Onagawa NPP in Miyagi Prefecture was much closer to the epicenter of the earthquake with 3 seawater-cooled boiling water reactors, it remained completely unscathed.
A major reason for the flooding of Fukushima-1 Nuclear Power Plants was that the plateau of the site had been removed from 35 m above sea level to only 10 m height before the construction start for cost reasons -
a fatal mistake!


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Deutschlandkarte mit sämtlichen
Kernkraftwerken seit 1960, beginnend mit dem 1. Versuchs-Kernkraftwerk Kahl am Main VAK, ein Siedewasserreaktor (SWR) mit nur 15 MW.

Der wesentlich mit Thorium 90-TH betriebene und mit Helium 2-He gekühlte Hochtemperatur-Reaktor THTR (300 MW) und der Schnelle Brüter bei Karlsruhe KNK-II (20 MW) als Testreaktor stellen frühe wegweisende Konzepte für Reaktoren mit erhöhter Brennstoffnutzung und erweiterter Anwendung als Prozesswärme dar, konnten jedoch wegen des Aufkommens agitativer Gruppen gegen die Kernenergie nicht weiter verfolgt werden.
Im Gegensatz dazu wurden seit 1971 17 Leistungs-Reaktoren
(6 SWR und 11 DWR) errichtet, von denen 16 bis 2011 voll in Betrieb waren und 30% der Stromversorgung Deutschlands sicherten!
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Map of Germany with all
Nuclear Power Plants since 1960, starting with the 1st experimental nuclear power plant Kahl am Main VAK, a boiling water reactor (SWR) with only 15 MW.

The THTR high-temperature reactor (300 MW), which is mainly operated with Thorium 90-TH and cooled with Helium 2-He, and the fast breeder reactor at Karlsruhe KNK-II (20 MW) as a test reactor represent early pioneering concepts for reactors with increased fuel use and extended application as process heat, but could not be pursued further due to the emergence of agitative groups against nuclear energy.


In contrast, since 1971,
17 power reactors have been errected an started (6 SWR and 11 DWR),
16 of which were fully operational until 2011 and secured
30% of Germany's electricity supply!